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Kunst & KulturKriegsgräber werden runderneuert

Kriegsgräber werden runderneuert

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In Solingen erinnern über 1700 Gräber an die Opfer der beiden Weltkriege

Solingen/ Am 8. Mai vor 75 Jahren kapitulierte Deutschland. Damit war der Zweite Weltkrieg endlich beendet. Das aktuelle Gedenkjahr steht auch im Zeichen der zivilen Opfer. Allein in den Bombennächten am 4. und 5. November 1944 kamen in der Klingenstadt fast 2000 Menschen ums Leben. So gibt es auf verschiedenen Solinger Friedhöfen insgesamt über 1700 Kriegsgräber, in denen während der Weltkriege Opfer durch Luftangriffe oder auch Soldaten bestattet wurden. Die Technischen Betriebe sind für die Unterhaltung und Instandsetzung dieser Gräber zuständig.

„Dazu gehört sowohl die Organisation der Grünpflegearbeiten als auch die Instandhaltung der vielen Grabsteine“, erklärt Andreas Brühne, der im Teilbetrieb „Stadtgrün und Stadtbildpflege“ für die Friedhöfe zuständig ist. Nachdem bereits vor drei Jahren alle Gedenksteine auf dem Ehrenfriedhof Schwanenstraße überarbeitet worden sind, wurde jetzt der Steinmetzbetrieb Staubes mit den Arbeiten auf den Friedhöfen Grünbaumstraße und Regerstraße beauftragt. Brühne hat als Leiter der städtischen Friedhofsverwaltung dazu Fördermittel in Höhe von 35.000 Euro bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingeworben. Die schönen Tage der letzten Wochen nutzte Steinmetz Georg Staubes, um mit seinem Auszubildenden zunächste alle Grabmale mit einem Hochdruckreiniger zu säubern. Dies muss schonend geschehen, da die Kreuze in der Regel aus weichem Sandstein bestehen. Überdies haben die Witterungseinflüsse der letzten Jahrzehnte deutliche Spuren hinterlassen.

Nach der Reinigung werden alle eingeschlagenen Buchstaben mit schwarzer Farbe ausgemalt. „Diese Tätigkeit macht uns viel Freude“, erklärt Steinmetz Staubes, der die kulturhistorische Arbeit gern ausführt. Viele Friedhofsbesucher würden sich freuen, dass die Arbeiten durchgeführt werden. „Und es ist auch eine Ablenkung in der für uns alle nicht gerade einfachen Zeit.“ Pro Stein benötigen die beiden Handwerker eine halbe bis eine Stunde. Einzelne Steine müssen gerichtet oder neu befestigt werden. Es kommt auch vor, dass Grabmale gebrochen sind. Dann werden sie mit Dübeln und einem speziellen Epoxydharz repariert.

Staubes und sein Lehrling Maximilian Leopold haben zudem festgestellt, dass damals offenbar verschiedene Steinmetze die Buchstaben und Zahlen eingeschlagen haben. „Beim Nachmalen sind deutlich unterschiedliche Schreibmuster erkennbar“, so Staubes. Manchmal sind die Schriften so verblast oder verwittert, dass dann die Oberflächen abgeschliffen und nachgeschlagen werden müssen. Mindestens ebenso wichtig wie das handwerkliche Geschick ist in diesen Tagen aber auch, dass die Steinmetze untereinander Abstand halten: So liefert der Chef das Werkzeug mit dem Transporter an, und der Auszubildende kommt mit dem Fahrrad.

Foto: Andreas Brühne – Stadt Solingen (Maximilian Leopold, Auszubildener im 2. Lehrjahr, malt die Schrift auf den Grabsteinen nach)

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