Partei und Ratsfraktion der SPD Solingen tief betroffen: Einer der wichtigsten Gestalter für Solingen
„Wir alle sind fassungslos und beginnen erst allmählich zu begreifen, was diese schockierende Nachricht für uns alle bedeutet“, sagt Josef Neumann, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Solingen: Ulrich Uibel, SPD-Ratsmitglied, Oberbürgermeister a. D. und in wenigen Wochen eigentlich auch aussichtsreicher Kandidat für den künftigen Stadtrat, ist völlig überraschend gestorben. „Sein Tod kam mit nur 66 Jahren viel zu früh“, sagt Iris Preuß-Buchholz, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion. „Unsere Gedanken sind jetzt natürlich zunächst bei seinen engsten Angehörigen, Vertrauten und Freunden.“
Dass Ulrich Uibel in seinen vielen Funktionen zu den wichtigsten Gestaltern Solingens in den letzten Jahrzehnten gehörte, zeigte sich gerade in den allerletzten Tagen: „Am Zustandekommen der erfolgreichen Entwicklung rund um das Omega-Gelände hatte er ebenso großen Anteil wie am künftigen Hotel hinter dem Hauptbahnhof in Ohligs“, sagt die Fraktionsvorsitzende. Mit seiner hohen fachlichen Kompetenz und vor allem seinem besonnenen Vermittlungsgeschick war Ulrich Uibel immer dann zur Stelle, wenn schwierige Verhandlungen hinter den Kulissen zum Erfolg gebracht werden mussten. „Er konnte unterschiedliche Mentalitäten, Interessen und komplizierte Umstände hervorragend zusammenbringen. Das galt auch für seine Arbeit in der Fraktion.“ Iris Preuß-Buchholz verweist dabei vor allem auf viele wichtige Entscheidungen im Stadtrat, die am Ende mit großer Mehrheit getroffen wurden: „Uli, wie ihn alle nannten, war überall angesehen und konnte mit allen demokratischen Fraktionen vertrauensvoll reden.“
Ulrich Uibel war von 1997 bis 1999 Solingens erster hauptamtlicher Oberbürgermeister. Er konnte dabei auf seine lange und erfolgreiche Erfahrung als Vorsitzender der Ratsfraktion bauen. Dass er ein ausgesprochener homo politicus war, ein durch und durch politisch denkender und vernunftorientiert handelnder Mensch, hatte sich schon früh gezeigt: In den Bonner Republik begann er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Solinger Bundestagsabgeordneten Heinz Schreiber, bevor er als Ratsmitglied in seiner Heimatstadt in die Kommunalpolitik einstieg. Nach seiner OB-Zeit agierte er in der Fraktion als ganz normales Ratsmitglied – „hinter den Kulissen blieb er aber einer der wichtigsten Berater und Gestalter für Solingen“, sagt die Fraktionsvorsitzende. „Er brauchte dafür kein Scheinwerferlicht. Seine Freude war es, am Ende den Erfolg einer guten Entscheidung oder eines Projekts für Solingen zu sehen.“
„Den persönlichen Verlust für uns alle und seine politische Dimension können wir heute noch gar nicht ermessen“, sagt Solingens SPD-Vorsitzender Josef Neumann in einer ersten Stellungnahme. „Wir trauern um einen engagierten Mitstreiter und Freund. Und wir schulden Uli Uibel großen Dank für seine jahrzehntelange Arbeit. Als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten – aber auch als Solingerinnen und Solinger.“