SPD-Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz warnt vor sinkender Akzeptanz der Regeln
Solingen/ „Erneut hat die NRW-Landesregierung durch sehr kurzfristige neue Regelungen den Betrieb in den Schulen nachhaltig durcheinandergebracht“, ärgert sich Iris Preuß-Buchholz. Für die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und schulpolitische Sprecherin ist bei der überraschenden Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht aber nicht nur die späte Ankündigung ein Ärgernis: „Die neuerliche Kehrtwende kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Schulen mit dem generellen Neustart des Präsenz-Unterrichts und dem neuen Schuljahr vollauf ausgelastet sind.“
Aus den Fehlern der letzten Monate, über die auch die Städte und Gemeinden immer wieder geklagt hätten, habe die Landesregierung damit immer noch nichts gelernt: „Die Informationen kommen zu spät, und der Umgang mit der Corona-Pandemie ist der reinste Schlingerkurs.“ Iris Preuß-Buchholz: „Offenbar versucht Ministerpräsident Laschet krampfhaft, sich an einer vermeintlichen Meinungs-Mehrheit zu orientieren. So etwas kann aber keine Linie ergeben.“ Die Abschaffung der Maskenpflicht und die gleichzeitige Empfehlung von Schulministerin Gebauer, die Masken im Unterricht aufzubehalten, mache das Chaos in der NRW-Corona-Politik besonders deutlich.
Die Folgen seien nun gravierend: „Zum einen verspielen wir jede Chance, unsere Schulen wirklich dauerhaft fit zu machen für den Umgang mit einer solchen Pandemie.“ Es gebe auch weiterhin keinerlei Konzepte für Gruppen-Unterricht oder einen gezielten Mix aus Präsenz-Zeiten und heimischem Lernen. „Zum anderen aber beschädigt Laschet weiter massiv die Akzeptanz der Corona-Regeln in der Bevölkerung.“ Iris Preuß-Buchholz: „Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern muss sich durch den Schlingerkurs doch der Eindruck verfestigen, dass die Regeln nicht der fachlichen Vernunft entspringen – sondern politischem Kalkül. Für unsere gemeinsame Pandemie-Bekämpfung ist das verheerend.“
Entsprechend erleichtert reagiert die erfahrene Schulpolitikerin daher auf die Entscheidung vieler Schulen, das Tragen der Masken im Unterricht weiter dringend zu empfehlen – und bei den Eltern dafür zu werben: „Ich kann nur hoffen, dass die Schülerinnen und Schüler einsichtig sind und die Masken freiwillig tragen, um sich und ihre Mitschüler und Mitschülerinnen zu schützen.“