Opfer wurde vor dem tragischen Tod im Zug belästigt
Solingen/ Am frühen Morgen des 25. Juli kam es gegen 6.45 Uhr im Solinger Hauptbahnhof zu einem tödlichen Zugunfall.
Eine 26-jährige Frau aus Baden-Würtemberg hatte ihr Handy im Regionalexpress 7 vergessen und wollte daraufhin zurück in den Zug eilen. Tragischerweise geriet sie dabei zwischen den anfahrenden Zug und die Bahnsteigkante und erlitt dadurch tödliche Verletzungen.
Kurze Zeit vorher soll es im Zug zwischen Köln und Solingen zu einem Angriff auf die Verstorbene gekommen sein. „Die junge Frau war mit einer Frauengruppe im Zug auf dem Rückweg von einer Feier nach Solingen. Dabei trafen die Frauen auf drei Männer, von denen sich einer um Kontakt bemühte, was aber nicht erwünscht war. Als die Frauen in Solingen ausstiegen, hat dieser Mann dann den Frauen hinterher getreten und gespuckt“ so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert von der Staatsanwaltschaft Wuppertal im Gespräch mit unserer Redaktion.
Wie die Staatsanwaltschaft weiterhin mitteilte, soll zunächst ein unbeteiligter Mann die bereits ausgestiegene Frau durch klopfen am Zugfenster auf den Verlust des Handys aufmerksam gemacht haben. „Dann nahm der Störenfried wohl das Handy plötzlich an sich und machte sich darüber lustig, dass die Frau es vergessen hatte“, so Baumert weiter.
Daraufhin lief die junge Frau dem bereits angefahrenen Zug hinterher und es kam zu dem tragischen Unglück. Oberstaatsanwalt Baumert betonte, dass die Staatsanwaltschaft nicht wegen eines Tötungsdeliktes ermittelt. Es sei allerdings ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachtes der Körperverletzung aufgrund der Fußtritte und des Spuckens sowie wegen Fundunterschlagung des Handys eingeleitet worden. Bei dem Handy handelt es sich nach Angaben der Angehörigen um ein iPhone 11.
„Es wäre für ihre Mama und für die fünfjähriger Tochter so unfassbar wichtig, dass es gefunden wird, da auf dem Handy die letzten und glücklichen Momente ihres Lebens zu sehen sind“ so eine Freundin der Verstorbenen im Gespräch mit unserer Redaktion.
Familie und Freunde sowie die Polizei und Staatsanwaltschaft bitten daher Zeugen, die Angaben zum Verbleib des Mobiltelefons machen können, sich unter der Telefonnummer 0202 / 284 – 0 mit der Polizei Wuppertal in Verbindung zu setzen.