Der Stundenlohn soll zum 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro steigen – Weitere Erhöhung ab Januar 2025 auf 12,82 Euro geplant
Das ist der Beschluss der Tagung der Mindestlohn-Kommission aus Arbeitgebervertretern und Gewerkschaften vom Montagvormittag. Die Lohnuntergrenze soll dann in einem zweiten Schritt zum 1. Januar 2025 nochmals um 41 Cent pro Stunde angehoben werden.
Mehrere Sozialverbände hatten auf einen kräftigen Anstieg auf 14 Euro und mehr gehofft. Die Arbeitgeberseite beklagte allerdings „unrealistischen Höhen“ und warnte vor einem Stellenabbau im Niedriglohnbereich.
Aus dem Lager der Arbeitnehmervertreter und der Sozialverbände sind unzufriedene Stimmen zu hören. „Bei einer durchschnittlichen 40-Stunden-Woche entspricht die Lohnerhöhung gerade einmal 71,34 Euro brutto im Monat“ so die Kritik von Heike Herrig, 1. Vorsitzende des Sozialverband VdK Solingen-Remscheid, im Gespräch mit unserer Redaktion.
Stefan Körzell (60), Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes und Mitglied der Mindestlohnkommission, ist enttäuscht: „Für eine Anpassung lediglich im Cent-Bereich konnten wir auf keinen Fall unsere Hand reichen.“ Mit dem Beschluss erlitten die fast sechs Millionen Mindestlohnbeschäftigten einen enormen Reallohnverlust, sagte er kurz nach der Ankündigung. Einen einvernehmlichen Beschluss gab es innerhalb der Kommission demnach nicht.