Rund 150.000 Menschen besuchen am letzten Wochenende den „Tag der Sachsen 2023“ in Solingens Partnerstadt Aue – Bad Schlema – Gut 21. 000 Besucher singen dabei als emotionalen Höhepunkt das bekannte Steigerlied
Aue-Bad Schlema/ Große Party mit Festumzug am Sonntag und Rekord bei Steigerliedsingen: Nach drei Jahren coronabedinter Zwangspause ist Sachsens größtes Heimatfest am Sonntagabend Zuende gegangen. Rund 150.000 Menschen strömten am letzten Wochenende zum „Tag der Sachsen 2023“ in Solingens Partnerstadt Aue-Bad Schlema im Erzgebirge.

Es sei ein schönes Fest für alle gewesen und alles sei gut abgelaufen, sagte Aues Oberbürgermeister Heinrich Kohl (CDU) zum Abschluss am Sonntagabend. Der Neustart nach der Corona-Pandemie sei allerdings keine leichte Aufgabe gewesen. Desweiteren hätten sich der Ukraine-Krieg und die Energiekrise ebenfalls auf die Vorbereitungen ausgewirkt.
Viele Verbände und Vereine, Künstlerinnen und Künstler sowie Ehrenamtliche aus dem ganzen Bundesland Sachsen hätten ein buntes Fest präsentiert, so Ministerpräsident Michael Kretschmer. „Sie zeigten, wie sie Traditionen pflegen, Zusammenhalt bewahren und unsere Heimat auch für die Zukunft lebendig gestalten“, betonte der CDU-Politiker am Sonntagabend vor den versammelten Journalisten.

Am Sonntagvormittag hatte der Abschlusstag beim „Tag der Sachsen“ in Aue-Bad Schlema mit einem ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel begonnen. Höhepunkt des größten Volksfestes im Freistaat war dann am Mittag zweifelsfrei der Festumzug mit mehr als 70 teilnehmenden Gruppen und Vereinen. Bereits am Samstagabend hatten mehr als 21.000 Besucher gemeinsam die heimliche Hymne des Erzgebirges – das Steigerlied – gesungen. Das bekannte Lied „Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt“ ist seit dem Frühjahr diesen Jahres immaterielles Kulturerbe in der Bundesrepublik.

Dabei reichen die Ursprünge des Steigerlieds bis ins 16. Jahrhundert zurück. Der erste Beleg einer öffentlichen Aufführung findet sich in der Beschreibung einer Festveranstaltung 1678 zu Ehren des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. in Schneeberg. Das Lied kündet von der Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit unter Tage wieder ans Licht und zu ihren Familien zurückzukehren. Es wird in der Regel stehend gesungen und auch oft bei Bergparaden im Erzgebirge, im Harz, im Ruhrgebiet oder im Saarland angestimmt.
Auf Einladung von Aues Oberbürgermeister Heinrich Kohl war auch eine Delegation aus der Klingenstadt nach Aue – Bad Schlema gereist. Oberbürgermeister Tim Kurzbach und seine Ehefrau waren am Wochenende ebenfalls in der Partnerstadt im Erzgebirge eingetroffen und konnten so die Glückwünsche aller Solingerinnen und Solinger persönlich überbringen.

Das Gitarren Ensemble der Musikschule Solingen spielte auf „Städtepartnerschaftsmeile“ auf der großen Bühne direkt neben dem Stand aus der Klingenstadt. Mitarbeiter der Solinger Stadtverwaltung verkauften dort Souvenirs aus der Klingenstadt, darunter auch die typischen „Solinger Zöppken“.

Die vielen interessierten Besucher konnten dort mit nützliche Tipps für eine Reise in die Klingenstadt versorgt werden. Informiert wurde u.a. über die Solinger Sehenswürdigkeiten wie Schloss Burg und die Müngstener Brücke.