Solingen/ Nachdem die Solinger SPD auf ihrer Klausurtagung am letzten Samstag beschlossen hat, die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) des Solinger Klinikums im alten Kaufhof/P&C-Komplex in der Innenstadt zu prüfen (SN berichtet: https://solinger-nachrichten.de/2024/10/14/klausurtagung-der-spd-fraktion-klinikum-mvz-am-besten-in-der-city/) , hagelt es aus der CDU massive Kritik.
Daniel Flemm, CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, teilt dazu mit, dass die CDU bereits vor Monaten eine entsprechende Anfrage für die Einrichtung eines MVZ in der ehemaligen St. Lukas Klinik angefragt hat. Die Verwaltung habe daraufhin mitgeteilt, dass dies nicht möglich sei. Ein MVZ funktioniere nur, wenn man auch die Klinik- und Campusstrukturen nutzen kann und die Arbeit der Mitarbeiter aus Pflege und Ärzteschaft.
„Ist es daher nach wie vor eine Überlegung, ein neues Ärztehaus am Klinik-Campus an der Gotenstraße zu errichten, dass die neuen Bauten ergänzt und das medizinische Konzept fortführt“ so Flemm. Weiterhin braucht es für die Realisierung eines Medizinischen Versorgungszentrums zahlreiche Kassensitze. Derzeit sind diese – insbesondere aus Kostengründen – überhaupt nicht zu realisieren“, so Flemm weiter.

Zum Hintergrund: Ein Kassensitz kostet pro Fachrichtung mindestens mehrere Hunderttausend Euro, die aus der Kasse des Klinikums finanziert werden müssten. Dazu kommt, dass man diese zunächst definieren müsste. „Meines Erachtens benötigt es hierbei mindestens Kassensitze in der Kardiologie, der Gastroenterologie sowie der allgemeinen inneren Medizin. Diese würden die derzeit bestehenden Strukturen (MVZ Urologie, Pädiatrie etwaig Gynäkologie) im Sinne der bestehenden Kliniken am Campus SKS ergänzen“.
„Zudem ist es strategisch – in kaum zu verbalisierender Art – unzuträglich, einem Eigentümer, der offensichtlich seine Objekte in der Solinger Innenstadt als Abschreibungswerte nutzt, einen politischen Kaufbeschluss öffentlich zu ´servieren´. Damit wären bei Eintritt in die Verhandlungen dann die nächsten Millionen weg – weil es ja einen öffentlichen Beschluss gibt“ kritisiert Flemm die öffentlichen Äußerungen seiner SPD-Fraktionskollegin Iris Preuß-Buchholz.
„Ein MVZ im alten Kaufhof/P&C-Komplex würde zudem nicht einmal im Ansatz die zu belebende Anzahl an Quadratmetern erreicht. Zudem ist dies noch immer kein dringend notwendiges Gesamtkonzept für die Innenstadt. Ein Neubau an dieser Stelle kann Sinn ergeben – wenn er in die Gesamtplanung eingebunden wird. Ein Ärztehaus kann dabei auch ein Teil des Objektes sein. Dies hätte zur besseren Frequentierung aber auch ein Verwaltungsgebäude sein können – hier hat man sich trotz erheblicher Bedenken meinerseits aber klar für die marode Bonner Straße entschieden“ so Flemm.
Die CDU wäre sofort bereit in eine etwaige Debatte einzusteigen, wenn diese die gesamte Innenstadt bedenkt, inklusive eines neuen Sicherheitskonzeptes sowie eines Wandels im Bezug auf Wohnraum und Sozialstruktur. Auch die Clemensgalerien müssen dabei mit in den Planungen berücksichtigt werden. Die sich gerade sich im Aufbau befindlichen neuen Strukturen am Solinger Klinikum dürfen dabei nicht gefährdet werden. Ferner müsste bei Planungen für das Kaufhof/P&C-Areal beachtet werden, dass die Eigentumsverhältnisse langfristig in städtischer Hand liegen.