Bergisches Land/ Der Bergische HC hat die HSG Konstanz im Duell des Ersten gegen den Letzten der 2. Handball-Bundesliga souverän mit 34:23 (17:12) besiegt. Die BHC-Trainer Arnor Gunnarsson und Markus Pütz konnten die Einsatzzeiten auf den gesamten Kader verteilen. Nur Torhüter Lukas Diedrich spielte mit Ausnahme einiger Siebenmeter durch. Er hatte mit 19 Paraden und einer Fangquote von mehr als 50 Prozent einen Sahne-Tag erwischt.
Der 24-Jährige begann die Partie mit einer Siebenmeter-Parade inklusive anschließend gehaltenem Nachwurf und hielt das hohe Niveau bis zum Schluss. Dass ein Sieg für den BHC herausspringen würde, war angesichts dieser Vorstellung, die zahlreiche Sechs-Meter-Paraden und auch abgewehrte Gegenstöße bereithielt, nahezu sicher. So fielen ein paar BHC-Phasen, in denen nicht alles funktionierte, überhaupt nicht ins Gewicht.
Die Gastgeber führten zügig 3:0 und bauten diesen Vorsprung bis zur Pause auf 17:12 aus. Gerdas Babarskas, Eloy Morante Maldonado und Djibril M’Bengue begannen im Rückraum. Nach ein paar Minuten betrat dann auch Tomas Babak das Feld. Es war der erste Einsatz des BHC-Kapitäns nach seiner beim Pokalspiel in Dresden zugezogenen Verletzung. Babak fügte sich gleich gut ein, lieferte Vorlagen und traf auch selbst.
Diverse Tore erzielten die Gastgeber auch aus dem Tempospiel – unter anderem mit Noah Beyer und Yannick Fraatz als Vollstrecker. Nach Wiederbeginn sorgte der BHC dann schnell für klare Verhältnisse. Ein Doppelschlag von Aron Seesing und ein Tor durch Tomas Babak brachten die Gastgeber mit 20:13 in Front.
Während Diedrich munter weiter hielt und jeden Funken Konstanzer Hoffnung im Keim erstickte, legte die Mannschaft in Phasen nach. Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte Eloy Morante Maldonado seine Farben 25:17 in Front. Je länger das Match dauerte, desto mehr fanden sich die Gäste mit der Niederlage ab. Gleichzeitig sammelten beim BHC Robin Granlund, Joshua Thiele und Paul Gießelmann weitere Treffer. Einer der schönsten der gesamten Partie war der letzte eine Sekunde vor Schluss. Julian Fuchs, er war zuletzt aufgrund eines Schleudertraumas ausgefallen, pflückte den Pass von Eloy Morante aus der Luft und verwandelte per Kempa-Trick.
Bemerkenswert gut war einmal mehr die Stimmung in der Wuppertaler Unihalle. 2.113 Fans
wollten beim Duell gegen den Letzten dabei sein und feierten ihre Mannschaft bis zum Schlusspfiff.
Löwengebrüll – Stimmen zum Spiel
Vitor Baricelli: „Wenn man das Ergebnis sieht, war es das erwartet schwierige Spiel für uns.
Trotzdem glaube ich, dass viele Sachen, die wir geplant hatten, heute gut funktioniert haben.
Offensiv haben wir bloß lange viel zu viel verworfen. Dazu hat Lukas Diedrich ein super Spiel gemacht – 51 Prozent, das ist Erstliga-Niveau. Beim Stand von 22:15 für den BHC in der zweiten Halbzeit klauen wir drei Bälle hinten und verwerfen vorne dreimal. Ich glaube, wenn wir diese Chancen nutzen, wird es noch einmal enger und vielleicht ein anderes Spiel. Insgesamt sehe ich viele positive Sachen in unserem Spiel. Schade, dass wir das nicht schon die letzten Wochen so gezeigt haben. Aber: Wir vertrauen dem Prozess. Die Stimmung in der Mannschaft ist für unsere Situation richtig gut. Und jetzt heißt es das Spiel abhaken und im nächsten die ersten Punkte einzufahren.“
Markus Pütz: „Wenn man mit elf Toren zu Hause gewinnt, dann ist das erstmal ein deutlicher
Sieg. Zwei Sachen möchte ich herausstellen: Lukas Diedrich macht ein fantastisches Spiel und
heute hat man auch gesehen, wie schmerzlich uns Tomas Babak in den letzten Spielen gefehlt
hat. Uns war es wichtig, die Kräfte viel zu verteilen, damit wir jetzt in der nächsten Englischen-Woche die Körner haben, um zu bestehen. Uns war es wichtig, hier zu Hause zu gewinnen und das haben wir deutlich gemacht. Dementsprechend sind wir sehr zufrieden und jetzt geht es mit einem schwierigen Auswärtsspiel beim TV Großwallstadt weiter.“
Fabian Gutbrod: „Ich kann mich Markus eigentlich nur anschließen: Zum einen ging es heute
darum, das Spiel zu gewinnen – das haben wir getan. Und im zweiten Schritt ging es darum, die Kräfte und Spielzeiten ein bisschen zu verteilen, dass wir möglichst ausgeruht in das nächste Spiel am Mittwoch gehen können.“