ver.di: Streichung wäre falsches Signal
Solingen/ Die Entscheidung der Stadt Solingen, ab dem 1. November 2024 den Zuschuss zum Deutschlandticket für Beschäftigte ab Entgeltgruppe 9b zu streichen, hat starken Unmut bei den Beschäftigten ausgelöst. Besonders auf der jüngsten Personalversammlung wurde diese Maßnahme heftig kritisiert. Nun hat Oberbürgermeister Tim Kurzbach zugesagt, das Thema in einem erneuten Gespräch mit dem Personalrat aufzugreifen.
Burhan Türken, Sprecher der ver.di-Vertrauensleute, erklärt: „Die Streichung des Zuschusses trifft viele Kolleginnen und Kollegen hart, vor allem in Zeiten, in denen der Ticketpreis ab Januar 2025 auf 58 Euro steigt. Wir begrüßen es, dass der Oberbürgermeister bereit ist, sich dem Thema nochmals zu widmen und hoffen, dass es zu einer Lösung kommt, die sowohl den Mitarbeitern als auch den Zielen der Stadt gerecht wird.“ Ver.di fordert, weiterhin klimafreundliche Mobilität zur fördern. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass die Beschäftigten wieder häufiger das Auto nutzen. Eine Streichung des Zuschusses wäre nicht nur ein Rückschritt für die Klimastrategie der Stadt. „Auch die Attraktivität der Stadt Solingen als Arbeitgeber würde durch solche Maßnahmen geschwächt. Und das können wir uns angesichts des Fachkräftemangels nicht leisten“, kritisiert Burhan Türken.
Auch Christian Döveling, Mitglied im Vorstand der ver.di-Vertrauensleute und Experte für Nachhaltigkeit, zeigt sich besorgt: „Als Beschäftigter, der im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit tätig war, sehe ich diese Entscheidung als klaren Widerspruch zu unseren Klimazielen. Wenn wir wirklich eine nachhaltige Stadt sein wollen, müssen wir den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, umweltfreundlich und bezahlbar zur Arbeit zu kommen. Der Ticketzuschuss ist ein wichtiger Baustein dafür.“
Mit der angekündigten Preiserhöhung des Deutschlandtickets auf 58 Euro ab Januar 2025 wird die Belastung für die Beschäftigten weiter steigen. Die ver.di-Vertrauensleute fordern daher eine Rücknahme der Streichung und nachhaltige Lösungen, um den Mobilitätsanspruch der Mitarbeiter zu sichern.