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BlaulichtDrogen-Razzia in Solingen: "Pizza Nr. 40" mit extra Kokain aus Düsseldorf

Drogen-Razzia in Solingen: „Pizza Nr. 40“ mit extra Kokain aus Düsseldorf

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Nordrhein-Westfalen/ Eine unscheinbare Pizzeria in der Düsseldorfer Altstadt wirbt mit dem Slogan „Wir liefern alles…“. Was zunächst nach einem humorvollen Marketing-Gag klang, entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als erschreckend reale Geschäftspraxis. Kunden, die die „Pizza Nummer 40“ bestellten (die Nummer gab es auf der Speisekarte nicht), bekamen nicht etwa eine exotische Pizza – sie erhielten Kokain.

„Das war eine der meistverkauften Pizzen“, erklärte Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke in einer Pressekonferenz im Düsseldorfer Polizeipräsidium. Die Ermittler hatten im Laufe der Untersuchungen herausgefunden, dass die Pizzeria neben Essen auch Drogen lieferte und als Umschlagplatz für Rauschgifte aller Art fungierte. Die Geschäftsidee erinnert stark an den Kinofilm „Lammbock“, in dem eine Pizzeria als Tarnung für den Drogenhandel genutzt wurde.

Der Betreiber der Pizzeria, ein 36-jähriger Mann, wurde festgenommen, nachdem die Polizei an seiner Wohnungstür geklingelt hatte. „Als wir die Wohnung betraten, warf der Verdächtige eine Tasche mit Drogen aus dem Fenster – sie landete direkt in den Armen der draußen positionierten Beamten“, so von Moltke. Insgesamt stellten die Ermittler 1,6 Kilogramm Kokain, 400 Gramm Cannabis und rund 268.000 Euro Bargeld sicher.

Großrazzia in NRW – Drei Festnahmen und mehrere Durchsuchungen

Der Zugriff auf den mutmaßlichen Drogenhändler erfolgte bereits am frühen Donnerstagmorgen (17. Oktober) im Rahmen eines groß angelegten Polizeieinsatzes. 150 Polizisten waren in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens im Einsatz. Dabei durchsuchten die Beamten insgesamt 16 Objekte in Düsseldorf, Wuppertal, Mönchengladbach, Solingen, Meerbusch, Hilden, Haan und Erkrath.

Canabis-Plantage in Solingen ausgehoben

Die Ergebnisse der Razzia waren umfangreich: Neben der Festnahme des Pizzeria-Betreibers wurden drei mutmaßliche Drogenlieferanten identifiziert. Zudem fanden die Beamten zwei Cannabis-Plantagen in Mönchengladbach und Solingen, die insgesamt 360 Pflanzen umfassten. Auch Hieb- und Stichwaffen, Luxusuhren, Bargeld und Fahrzeuge wurden beschlagnahmt. Die umfangreichen Ermittlungen hatten zur Aufdeckung eines weitverzweigten Drogenrings geführt, der offenbar auch in andere Städte NRWs verzweigt war.

Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat in dem Fall umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. „Wir ermitteln wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln sowie wegen des Verdachts des erpresserischen Menschenraubs“, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Laura Neumann, mit. Weitere Details zu den mutmaßlichen Taten wurden bislang nicht bekannt gegeben.

In der Pressekonferenz kündigte Neumann an, dass der Vermögensarrest gegen die Beschuldigten vollstreckt wurde. Dabei handelt es sich um die Beschlagnahmung von Bargeld, Fahrzeugen und anderen Wertsachen, die im Verdacht stehen, aus den Drogengeschäften zu stammen.

Polizeiliche Zusammenarbeit und Spezialkräfte

An dem Großeinsatz waren auch Spezialeinsatzkräfte der Polizei (SEK) beteiligt, um mögliche Gefahren für die Beamten zu minimieren. „Die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Polizeibehörden und die Unterstützung durch die SEK waren entscheidend für den Erfolg des Einsatzes“, so von Moltke.

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