Solingen/ Am Dienstagabend erreichte die Feuerwehrleitstelle Solingen/Wuppertal gegen 17.30 Uhr eine Anforderung zur Unterstützung bei einer Bombenentschärfung in Essen. Im Stadtteil Essen-Rüttenscheid wurde am Vortag bei Bauarbeiten ein Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg gefunden.
Im betroffenen Umkreis der während der Entschärfung zu räumen ist, befindet sich das „Giradet-Haus“. In diesem ist u.a. eine Station für schwerkranke Kinder untergebracht. Ein Teil der Kinder wird beatmetet, weshalb eine Räumung einen deutlich intensiveren Aufwand bedeutet. Deshalb wurde die Entschärfung für Dienstag vorbereitet. Neben dem „Giradet-Haus“ galt es, weitere ca. 3.000 Anwohner aus dem angeordneten Bereich zu evakuieren. Darunter waren ca. 150 Personen, die Unterstützung von qualifiziertem Personal des Rettungsdienstes benötigt. Deshalb hat die Feuerwehr Essen um Unterstützung gebeten.
In diesem Fall läuft ein vorgeplantes System auf Ebene der Regierungsbezirke an. Normalerweise wird dieses System über die Leitstelle der Feuerwehr Essen gesteuert. Weil diese aber von dem Ereignis selber betroffen ist, übernimmt in diesem Fall die Feuerwehr Düsseldorf die Koordination.
Zum Einsatz wurden sogenannte Patienten-Transport-Züge (PTZ-10) angefordert. Diese können bis zu 10 Patienten transportieren und bestehen aus vier Rettungstransportwagen (RTW) und vier Krankentransportwagen (KTW), einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), koordiniert durch ein Einsatzleitfahrzeug (ELW). Dabei besteht die Solinger Einheit aus einer Zusammenstellung der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser-Hilfs-Dienst (MHD) und der Feuerwehr Solingen.
Ein weiterer PTZ-10 aus Wuppertal ist seit den frühen Morgenstunden ebenfalls in Essen im Einsatz. Die Solinger Kräfte werden eingesetzt, um die Patienten nach der Entschärfung wieder zurück zu bringen.