von Kay Ganahl/ Carmen Dörners Kunstausstellung „MIKRO-WELTEN. Eine künstlerische Betrachtung von Saatgut“ hat am 17. November ihren Anfang mit einer Vernissage im „Atelier PEST Projekt“ von Ellen Ern genommen.
Um 13.00 Uhr empfing die Künstlerin, die für die Ausstellung zwanzig Gemälde in Acryl geschaffen hat, in bester Stimmung die Gäste und die Autoren der Solinger Autorenrunde und Freunde, welche für eine Lesung im Rahmen der Vernissage literarische Werke zum Thema Mikro-Welten mitgebracht hatten.
Nach einer kurzen Begrüßungsansprache der Künstlerin, die seit einigen Jahren weithin auch als Kräuterfrau bekannt ist, stellte diese ihre Gemälde mit Freude am Erklären eines nach dem anderen vor. So erhellte sich dem geneigten Betrachter – man scharte sich um die Künstlerin auch als einer Sachverständigen hinsichtlich des Saatgutes – der ganze Zusammenhang. Jedes Gemälde hat sich in einem geschlossenen Herstellungsprozess, jeweils von einem Saatkorn ausgehend bis hin zum Kunstwerk, entwickelt. Die ausgestellten Bilder sind expressive Darstellungen einzelner Saatkörner, die an sich von ihrer Struktur her die Künstlerin stark fasziniert haben. Der Arbeit an einem solchen Gemälde ging immer erst eine Handzeichnung voraus.
Beim Blick durch das Mikroskop wird der Betrachter, wie es Carmen Dörner zu Anfang ihres leidenschaftlichen Interesses an Botanik und der Kunst konkret durchlebte, mit den Strukturen von Körnern bekannt gemacht. Sie regen den Betrachter an, seine Fantasie spielen zu lassen. Im Ausstellungsraum stand ein Mikroskop („Binokular“), in welches jedermann am Vernissage-Nachmittag gucken konnte. Auch hier war dann natürlich die botanische Sachkunde der Künstlerin gefragt.
Sehr beeindruckend war Carmen Dörners Erzählung, wie sie denn dazu kam, sich der künstlerischen Darstellung von Saatgut zu widmen. Im Jahr 2018 machte die Künstlerin der Russland/Ukraine-Konflikt sehr betroffen. Durch die Arbeit an dem Gemälde „Sonnenblumen“, in das auch Zeitungsausschnitte eingebaut sind, konnte sie dieses Problemfeld seelisch verarbeiten.
Die Autoren der Solinger Autorenrunde und Freunde, also die bekannte Autorin, Kulturjournalistin und Veranstaltungsorganisatorin Martina Hörle, die das literarische Treffen im Rahmen der Vernissage auch organisiert hat, zudem Kay Ganahl, Solinger Schriftsteller, auch der Germanist und Lyriker Florian Meurer und der Schlagertexter Pascal Herder lasen unterhaltsame, humorvolle, aber auch ernste Geschichten und Gedichte. Kay Ganahl hatte am Tag zuvor die Geschichte „Tristans Weg“ für dieses Event geschrieben. Florian Meurer las einige Gedichte vor, die sich schwerpunktmäßig mit Bäumen befassen und möglicherweise demnächst veröffentlicht werden. Markus Missing gesellte sich mit kurzen Beiträgen noch dazu.
Die Einlagen Alexandra Kellers, die auf der Querflöte Musikstücke zum Besten gab, rundeten den Kulturnachmittag ab. Auch sie erntete viel Applaus für ihre Einsätze. Die Atelierbesitzerin Ellen Ern hat das Projekt Carmen Dörners die ganze Zeit stark unterstützt. Sie sorgte während der Vernissage auch für das leibliche Wohl aller.
Die Ausstellung wird bis zum 1. Dezember im „Atelier PEST Projekt“ (Güterhallen, Alexander-Coppel-Str. 28, 42651 Solingen) an den Samstagen und Sonntagen jeweils von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet sein. Unter der Woche sind Besichtigungen per Vereinbarung möglich, E-Mail: carmendoerner60@web.de oder telefonisch unter der Rufnummer 0160 – 8564091.