Solingen/ Bevor mit dem 1. Advent das neue Kirchenjahr beginnt, wird es ganz leise in den evangelischen Kirchengemeinden in Solingen: Am Toten- oder Ewigkeitssonntag am 24. November steht die Erinnerung an die Verstorbenen im Mittelpunkt. Die evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Solingen laden auf ganz verschiedene Weisen dazu ein.
Widdert
In der Evangelischen KirchengemeindeWiddert laden Pfarrerin Kristina Ziegenbalg und ihr Team zum „Fest der Erinnerung“ ein: ein gemeinsames Erinnerungsmahl, bei dem die Gäste eine Speise mitbringen können, die sie an den verstorbenen Menschen erinnert. Zum zweiten Mal bietet die Gemeinde das besondere Format zum letzten Sonntag des Kirchenjahres an. Jeder ist willkommen zum „Fest der Erinnerung“ am Ewigkeitssonntag (Evangelische Kirche Widdert, Lacher Str. 43, ab 17.00 Uhr. Um planen zu können, bittet die Gemeinde um eine Anmeldung unter Tel. 0212 / 80 99 28.).
Ketzberg
Im Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Ketzberger Kirche wird am Eingang gefragt, ob ein Name im Gebet genannt werden soll. Ab 11.30 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit ist das Gemeindehaus nahe dem Ketzberger Friedhof geöffnet. Die Gäste erwarten heiße Getränke und Suppe und Kuchen – außerdem Wärme, Licht und Gemeinschaft. Die Konfirmanden backen Waffeln. „Für alle, die sich innerlich und äußerlich aufwärmen möchten“, sagt Pfarrer Christof Bleckmann (Ketzberger Kirche, Lützowstr. 96, um 10.30 Uhr und Evangelisches Gemeindehaus Ketzberg, Tersteegenstr. 52a, ab 11.30 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit).
Merscheid
„Erinnern – trauern – hoffen“: Unter dieser Überschrift beginnt der Gottesdienst in der Friedhofskapelle Wissmannstraße um 10.00 Uhr.
Im LVR-Industriemuseum feiert das Team um Hans-Peter Claus, langjähriger Synodalbeauftragter für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen, den inklusiven „Lebensfarbengottesdienst on tour“ – um 11.00 Uhr unter dem Titel „Namen im Himmel geschrieben“. Claus freut sich über die Mitwirkung der Menschen mit Behinderung. Ob ein gemaltes Fürbittengebet, großen Engagement bei der Kerzenliturgie oder spontane Emotionen der Besucher. Beim anschließenden Kaffeetrinken gibt es die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen (LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs, Merscheider Str. 289, ab 11.00 Uhr).
Dorp
In der Dorper Kirche (Schützenstr. 161) beginnt um 11.00 Uhr der Gottesdienst. Um 12.30 Uhr wird zum Gedenken an die Verstorbenen zur Andacht in die Kirche eingeladen – mit dem Verlesen der Namen. Den ganzen Tag über hängen Karten mit den Namen der Verstorbenen des vergangenen Jahres an Leinen rechts und links des Hauptweges auf dem Friedhof Grünbaumstraße – für die trauernden Familien zum Abholen.
Gräfrath
Der Gottesdienst beginnt um 10.30 Uhr in der Kirche am Markt. Die Namen der Verstorbenen werden verlesen, Kerzen dazu angezündet.
Lutherkirchengemeinde
Die Lutherkirche (Kölner Str. 1) ist von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet. Die Namen der Verstorbenen sind im Seitenschiff auf Tafeln notiert. Es können Kerzen angezündet werden. Der „Himmel und Erde“-Gottesdienst beginnt um 11.00 Uhr.
Stadtkirchengemeinde
Der Gottesdienst in der Stadtkirche am Fronhof beginnt um 11.00 Uhr. Für alle Verstorbenen dieses Jahres wird ein Grablicht in der Kirche stehen, das die Angehörigen im Anschluss mitnehmen können. Nach dem Gottesdienst wird zu Kaffee und Keksen eingeladen.
Wald
In der evangelischen Kirchengemeinde Wald gibt es drei Veranstaltungen: Der Gottesdienst in der Walder Kirche mit der Verlesung der Namen der Verstorbenen beginnt um 11.00 Uhr. Eine Gedenkandacht auf dem Walder Friedhof Wiedenkamper Straße mit Posaunenchor wird um 16.00 Uhr angeboten. Und um 19.30 Uhr erklingen in der Kirche Musik und Texte zum Ewigkeitssonntag unter dem Titel „Serenade“.
Ohligs
Die Gottesdienste in der Stadtkirche (Wittenbergstr. 6) und der Friedenskirche (Uhlandstraße) in Ohligs beginnen jeweils um 10.00 Uhr. Um 15.00 Uhr lädt die evangelische Kirchengemeinde zur Andacht auf den Friedhof Bonner Straße ein.
Rupelrath
In der St. Reinoldi Kapelle beginnt die Andacht mit der Erinnerung an die verstorbenen Gemeindeglieder des vergangenen Kirchenjahres um 15.00 Uhr.
Stichwort: Ewigkeits- oder Totensonntag
Der Ewigkeitssonntag gehört bereits seit der Reformation vor mehr als 500 Jahren zum evangelischen Kirchenjahr und erinnert an die christliche Hoffnung auf die Auferstehung der Verstorbenen zu einer ewigen Gemeinschaft mit Gott. Im Jahr 1816 erhielt der Sonntag durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. auch den staatlichen Charakter des Totengedenkens. Seither ist auch die Bezeichnung „Totensonntag“ im Gebrauch. Der Ewigkeits- oder Totensonntag ist der letzte Sonntag im evangelischen Kirchenjahr, bevor mit dem 1. Advent ein neues Kirchenjahr beginnt.