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RegionalesJugendämter in der Krise: ver.di fordert Sofortmaßnahmen

Jugendämter in der Krise: ver.di fordert Sofortmaßnahmen

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Nordrhein-Westfalen/ Die Beschäftigten der Sozialen Dienste in den Jugendämtern in Nordrhein-Westfalen schlagen Alarm: Familien, Kinder und Jugendliche erhalten nicht die bedarfsgerechte Unterstützung, die sie dringend brauchen. Ziel müsse sein, den Alltag von Kindern, Jugendlichen und Sorgeberechtigten zu verbessern – doch die aktuellen Arbeitsbedingungen machen dies zunehmend unmöglich.

„Der Alltag in den Jugendämtern ist von akuten Kinderschutzfällen und überbordender Bürokratie geprägt. Für präventive Arbeit bleibt keine Zeit mehr. Der Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe, seit Jahren bekannt, verschärft sich durch steigende Fallzahlen, wachsende Anforderungen und eine hohe Fluktuation. Das kann so nicht weitergehen“, mahnt Philipp Stewart. Gewerkschaftssekretär bei ver.di in Nordrhein-Westfalen.

Neu eingestellte Beschäftigte erhalten kaum Einarbeitung und müssen sich nach dem Prinzip „learning by doing“ selbst durchschlagen. Viele kürzen ihre Arbeitszeit, um dem Druck standzuhalten, oder verlassen die Jugendämter ganz. Zeit für Fort- und Weiterbildung oder Supervision bleibt oft auf der Strecke. Diese Abwärtsspirale gefährdet die Arbeitsfähigkeit der Jugendämter massiv.

Die ver.di-Forderungen zur Rettung der Jugendämter lauten:

  1. Fallobergrenze von 28 pro Vollzeitstelle im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD): Die Zahl der zu bearbeitenden Fälle muss begrenzt werden, um eine qualitativ hochwertige Betreuung sicherzustellen.
  2. Supervision, Fach- und Rechtsberatung als Standard: Regelmäßige Supervision und fachliche Beratung sind unerlässlich, um die psychischen und fachlichen Belastungen besser bewältigen zu können.
  3. Einarbeitungs- und Qualifizierungskonzepte: Neue Kolleg*innen benötigen klare Konzepte und angemessene Begleitung für einen guten Einstieg. Anleiter*innen müssen dafür eine Zulage und zusätzliches Zeitkontingent erhalten.

„Die Jugendämter befinden sich in einem Teufelskreis, der durch entschiedenes Handeln gestoppt werden muss. Wir fordern die Landesregierung auf, sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu ergreifen, damit wieder mehr qualifizierte Fachkräfte für die Arbeit in den Jugendämtern gewonnen werden können – und vor allem langfristig dort bleiben“, so Stewart weiter.

Für ver.di steht fest: Nur durch eine nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen kann die Aufgabe, Kinder, Jugendliche und Familien zu schützen und zu unterstützen, langfristig gewährleistet werden.

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