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SolingenSWS erhöhen Strom- und Gaspreise: Externe Kostensteigerungen zwingen Stadtwerke zu unumgänglichem Schritt

SWS erhöhen Strom- und Gaspreise: Externe Kostensteigerungen zwingen Stadtwerke zu unumgänglichem Schritt

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„Wir können die deutlich gestiegenen Kosten nicht alleine schultern“, zieht Leif Reitis das Fazit nach intensiven Meetings bei dem Lokalversorger. Noch im Oktober 2024 hatten sich die Stadtwerke Solingen dazu entschieden, die Preise für 2025 auf Basis der damals vorliegenden und bekannten Kostensteigerungen einzelner Preisbestandteile stabil zu halten. Dass dies nun trotz aller Bemühungen nicht möglich ist, sorgt auch bei dem Geschäftsführer des Energieversorgers für großes Bedauern.

Solingen/ Die staatlich veranlassten Umlagen, wie z.B. die Offshore-Netzumlage und der Aufschlag für besondere Netznutzung (bis 2024: § 19 StromNEV-Umlage) sind deutlich gestiegen. „Allein ein Anstieg von 142 % bei den Kosten des Aufschlags für besondere Netznutzung ist für uns ein deutlicher Schlag ins Kontor“, bedauert Leif Reitis die schwierige, aber unternehmerisch notwendige Entscheidung, die Preise – entgegen der ursprünglichen Pläne – nun doch anzuheben. Die genaue Höhe einiger Preisbestandteile, auf die die Stadtwerke keinen Einfluss haben, stand erst zum Jahreswechsel in ihrer finalen Höhe fest. „Als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist es unser Anspruch, unsere Leistungen zu fairen Preisen anzubieten. Es gehört zu meiner Verantwortung als Geschäftsführer, sicherzustellen, dass die Stadtwerke auch in Zukunft ihre Aufgaben wahrnehmen können. Ich bin verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Entscheidungen so getroffen werden, dass die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens gesichert bleibt. Dazu gehört es eben auch, dass derart hohe Kostensteigerungen an den Endkunden weitergegeben werden“, ergänzt Reitis. „Je mehr die Umlagen und Abgaben sowie weitere Kosten steigen, umso weniger können wir Effekte zugunsten unserer Kundinnen und Kunden abfedern. Wir haben das in Teilen im Oktober zu optimistisch eingeschätzt“, räumt er ein.

Das Foto (Stadtwerke Solingen / Lars Langemeier) zeigt SWS-Geschäftsführer Leif Reitis

Alle Maßnahmen im Rahmen der Energiewende und des damit verbundenen Systemumbaus verursachen hohe Kosten, die über die Aufschläge auf die Strom- und Gaspreise auf alle Strom- und Gaskunden verteilt werden. Diese Kosten stellen einen wesentlichen Anteil des Kundenpreises dar und werden nicht vom Lieferanten selbst festgelegt. Im Bereich der Gasversorgung ist die CO2 -Abgabe um über 20 % angestiegen, die Gasspeicherumlage um 20 %. Auch die Netzentgelte haben sich erhöht.

Anpassung in der Grundversorgung

„Alle Solingerinnen und Solinger haben einen Anspruch auf die Grundversorgung, zum Beispiel im Falle eines Zuzugs nach Solingen oder wenn ein vorheriger Versorger nicht mehr lieferfähig ist. Immer dann springen wir als Grundversorger für Solingen ein“, erläutert Reitis. „Es ist zudem nicht absehbar, wie lange sich Kunden in der Grundversorgung befinden. Daher ist gerade in der Grundversorgung die Anzahl der Kunden volatil und für den Versorger nur sehr schwer planbar. Entsprechend herausfordernd ist es, die notwendige Menge an Strom und Gas für die sich jeweils in der Grundversorgung befindlichen Kunden zu prognostizieren und passgenau zu beschaffen. Daraus ergibt es sich zwangsläufig, dass Energie nicht immer dann beschafft werden kann, wenn die Preise ausgesprochen günstig sind. Diese Risiken stehen neben den gestiegenen Kosten und Abgaben. Diese Situation zwingt uns nun dazu, die Preise für die Grundversorgung zum 1. April 2025 anzupassen. Auch mit den neuen Preisen schaffen wir es, ein regional vergleichbares marktübliches Niveau in der Grundversorgung zu halten“, erklärt Reitis den notwendigen Schritt.

Auch Preisanpassung bei Standardverträgen Strom und Gas notwendig

Die Preisbestandteile und ihre Erhöhung machen sich auch bei den Standardtarifen bemerkbar. „Ich bedaure wirklich sehr, dass wir es trotz intensiver Bemühungen, Preissteigerungen zu minimieren und Einsparpotenziale auszuschöpfen, nicht schaffen, die gestiegenen Kosten weiterhin vollständig abzufedern. Als Geschäftsführer stehe ich in der Verantwortung für das Unternehmen. Aus diesem Grund ist dieser Schritt unvermeidlich“, so Reitis.

Wie ändern sich die Preise?

Ab 1. April 2025 erhöht sich der Strom-Arbeitspreis um 1,79 Cent brutto (1,5 Cent netto) pro kWh und der Strom-Grundpreis um 3,57 Euro brutto (3 Euro netto) pro Monat. Für einen 2-Personen-Haushalt mit einem angenommenen durchschnittlichen Verbrauch von 2.500 Kilowattstunden ergibt sich hieraus eine Kostenerhöhung von ca. 7 Euro im Monat.

Ab 1. März 2025 bei Standardverträgen und ab 1. April 2025 in der Grundversorgung erhöht sich der Gas-Arbeitspreis um 1,79 Cent brutto (1,5 Cent netto) pro kWh und der Gas-Grundpreis um 2,38 Euro brutto (2 Euro netto) pro Monat. Für einen Haushalt mit 85 m² Wohnfläche und einem angenommenen Jahresverbrauch von 11.500 Kilowattstunden ergibt sich hieraus eine Kostenerhöhung von ca. 19 Euro im Monat.

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