194 Kinder mussten an den gewünschten Schulen abgelehnt werden
Solingen/ In diesem Jahr stehen die Eltern von Viertklässlern in Solingen vor einer ernsthaften Herausforderung bei der Schulwahl. Bereits nach den ersten beiden Anmeldetagen Mitte Februar zeichneten sich Probleme ab: Ganze 1.498 Schüler wurden angemeldet und die ersten Koordinierungsrunden der Gymnasien, Realschulen und Gesamtschulen ergaben, dass nur an drei Schulen noch freie Plätze verfügbar sind. In der Folge mussten 194 Kinder an andere Schulen vermittelt werden.
Die Realschulen waren schon frühzeitig nach der ersten Anmelderunde ausgelastet. Eltern, deren Anmeldungen abgelehnt wurden, durften ihre Kinder in dieser Woche nur noch für die begrenzten freien Plätze an der Gesamtschule Höhscheid, der Geschwister-Scholl-Schule oder dem Gymnasium Vogelsang anmelden. Eine Anmeldung an den Realschulen war aufgrund der ausgeschöpften Kapazitäten nicht mehr möglich.
Diese Situation führt zu erheblichem Unmut unter den betroffenen Familien. Viele Eltern sind enttäuscht, dass ihre Kinder nicht an der Wunschschule oder in ihrer gewünschten Schulform untergebracht werden konnten. „Das ist kein Einzelfall und betrifft nicht nur Solingen. Auch wenn wir in der Klingenstadt relativ spät mit diesen Problemen konfrontiert sind, wird uns diese Herausforderung in den kommenden drei bis vier Jahren weiterhin begleiten“, äußert sich Stadtdirektorin Dagmar Becker, Schuldezernentin und 1. Beigeordnete der Stadt Solingen (Grüne).
Einige Familien haben bereits Beschwerden bei der Stadt eingereicht, während andere den Kontakt zur Bezirksregierung gesucht haben. Becker hat jedoch wenig Hoffnung auf eine positive Wende: „So leid es uns tut, wir müssen dafür sorgen, dass insgesamt genügend Schulplätze für alle Kinder vorhanden sind. Diese Einsprüche oder angedrohten Klagen haben wahrscheinlich geringe Erfolgsaussichten.“
Die Situation wird in den kommenden Jahren noch komplexer, da in diesem Jahr 150 Schüler mehr als zuvor in die fünften Klassen eingeteilt werden müssen, was zusätzliche fünf Klassenzüge bedeutet. Um den Anforderungen gerecht zu werden, wurde an der August-Dicke-Schule ein zusätzlicher Klassenzug eingerichtet, doch auch dort mussten trotzdem mehrere Kinder abgelehnt werden. Die Geschwister-Scholl-Schule und das Gymnasium Vogelsang haben ebenfalls die Klassenanzahl erhöht, um möglichst viele Kinder unterzubringen.
Becker erklärt: „Die Nachfrage der Eltern variiert von Jahr zu Jahr und verändert sich ständig.“ Besonders beliebt sind in diesem Jahr die Friedrich-Albert-Lange-Gesamtschule sowie die August-Dicke-Schule und die Theodor-Heuss-Realschule. Die Kapazitätsgrenzen der Realschulen wurden besonders schnell erreicht.
Schließlich war auch die neue Gesamtschule Vogelsang in der ersten Anmelderunde nahezu vollständig belegt. „Fast alle Klassen wurden bis zum Maximum gefüllt“, so die Schuldezernentin abschließend.