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SolingenAlarmierende Zahlen: Gewaltkriminalität steigt in Solingen um 11,3 Prozent an

Alarmierende Zahlen: Gewaltkriminalität steigt in Solingen um 11,3 Prozent an

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Bergisches Land/ Die Gewaltkriminalität in den Bergischen Großstädten Solingen und Remscheid nimmt weiterhin alarmierend zu. Während die Gesamtkriminalität in Solingen im Jahr 2024 leicht rückläufig war, ist die Anzahl der Gewaltverbrechen, darunter Tötungsdelikte, Körperverletzungen, Raub und Vergewaltigungen, signifikant gestiegen. Eine besonders besorgniserregende Entwicklung zeigt sich beim Einsatz von Messern als Tatwaffe.

Dramatische Ereignisse prägen das Jahr

Mehrere schwerwiegende Vorfälle haben die Stadt Solingen im Jahr 2024 erschüttert. Im März kamen vier Menschen bei einer Brandstiftung in einem Wohnhaus in Höhscheid ums Leben. Im Juni folgte ein missglückter Brandanschlag auf ein Café in der Nordstadt, mutmaßlich ein Gewaltakt innerhalb der Drogenszene, bei dem der Täter starb. Besonders erschütternd war der islamistische Terroranschlag auf dem Fronhof während des Stadtfestes im August, bei dem drei Menschen ermordet und mehrere schwer verletzt wurden. Diese Taten haben das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung massiv beeinträchtigt.

Polizeistatistik belegt besorgniserregende Entwicklung

Die jüngst in Wuppertal vorgestellte Kriminalitätsstatistik für das bergische Städtedreieck untermauert diesen Eindruck. Während in Solingen die Gesamtkriminalität um 2,6 Prozent auf 11.533 Straftaten zurückging, stieg die Gewaltkriminalität um 11,3 Prozent auf 520 Fälle. In Remscheid fiel der Anstieg noch drastischer aus: Die Gewaltkriminalität stieg um 13,9 Prozent auf 335 registrierte Fälle. Gleichzeitig nahm dort auch die Gesamtkriminalität um 5,8 Prozent auf 7.985 Straftaten zu.

Foto: Pressestelle Polizeipräsidium Wuppertal

Messerkriminalität als wachsendes Problem

Besonders auffällig ist der Anstieg der Messergewalt. In Solingen wurden 69 Fälle registriert, in denen Messer mit einer Klingenlänge von mehr als 12 Zentimetern oder Springmesser zum Einsatz kamen. In Remscheid gab es 51 Fälle. Polizeidirektor Guido Liedke warnt: „Immer mehr junge Männer tragen Messer, oft in dem Glauben, sich selbst zu schützen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wer ein Messer dabei hat, setzt es im Konfliktfall möglicherweise auch ein, mit potenziell lebensgefährlichen Folgen.“

Die Polizei plant verstärkte Kontrollaktionen, um die Gewalt einzudämmen. Bereits zwei „Action-Days“ genannte Einsätze fanden statt, weitere sollen folgen. Messerverbotszonen werden jedoch nicht eingeführt, da es in den betroffenen Städten keine klar definierten Ausgehviertel gibt.

Hoher Anteil ausländischer Tatverdächtiger

Ein weiteres auffälliges Phänomen betrifft die Herkunft der Tatverdächtigen. Laut Polizei besitzen 40,5 Prozent der Verdächtigen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Wuppertal keinen deutschen Pass. Zum Vergleich: Der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Solingen, Remscheid und Wuppertal liegt bei 22 Prozent. Auch nach Herausrechnung von Faktoren wie Mehrfachtätern oder Delikten, die nur von Nichtdeutschen begangen werden können, bleibt der Anteil ausländischer Tatverdächtiger mit 39 Prozent überdurchschnittlich hoch.

Die Polizei sieht verschiedene Ursachen für diesen Trend: eine gewaltgeprägte Sozialisation in den Herkunftsländern, wirtschaftliche Unsicherheit und Integrationsdefizite. Angesichts dieser Entwicklung fordert Liedke eine „Abrüstung im öffentlichen Raum“, um der wachsenden Gewalt entgegenzuwirken.

Die Zunahme der Gewaltkriminalität stellt die Sicherheitsbehörden vor große Herausforderungen. Ob die verstärkten Kontrollmaßnahmen langfristig eine Verbesserung bringen, bleibt abzuwarten.

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