Solingen/ In den frühen Morgenstunden des heutigen Dienstags wurde ein groß angelegter Schlag gegen die italienische Mafia durchgeführt. Im Rahmen der internationalen Polizeiaktion, die in mehreren deutschen Bundesländern sowie auch in Italien stattfand, kam es auch in der Klingenstadt ein Zugriff durch Polizeibeamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK). Das Ziel der Maßnahme war nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, insbesondere der kalabrischen Mafiaorganisation Ndrangheta.
Die Aktion konzentrierte sich vor allem auf Italien und Baden-Württemberg, doch auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland kam es zu Durchsuchungen. Im Solinger Stadtteil Wald führten die SEK-Beamten auch eine Festnahme durch. Augenzeugen berichten, dass die Polizei gegen 6.00 Uhr morgens eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Rembrandtstraße durchsucht und einen Verdächtigen in Handschellen abgeführt haben. Der Einsatz dauerte bis in den späten Vormittag an.

Laut Polizeiangaben waren an der bundesweiten Razzia mehrere Hundert Beamte beteiligt. Ziel war es, gegen die italienische Mafia und ihre Netzwerke vorzugehen. Insbesondere ging es um die Bekämpfung illegaler Aktivitäten wie Drogenhandel, Waffenhandel, Geldwäsche und Steuerbetrug.
Die Ermittlungen, die der Razzia vorausgingen, wurden in enger Kooperation mit den italienischen Behörden geführt.
Die internationalen Ermittlungen führten bislang zu 29 Festnahmen, von denen 20 in Italien stattfanden. Die Festgenommenen werden mit der kalabrischen Mafiaorganisation Ndrangheta in Verbindung gebracht, die in zahlreichen kriminellen Geschäften aktiv ist. In Baden-Württemberg alleine werden rund 170 Personen der organisierten Kriminalität zugerechnet, so das Innenministerium des Landes.

Obwohl die genauen Vorwürfe gegen die festgenommenen Personen noch nicht öffentlich gemacht wurden, deutet vieles darauf hin, dass die Razzia auf einen umfassenden Schlag gegen die Mafia und ihre illegalen Machenschaften abzielte. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und die Behörden haben angekündigt, in den kommenden Tagen weitere Details zu den Vorfällen zu veröffentlichen.
Die polizeiliche Maßnahme unterstreicht einmal mehr die Dringlichkeit und Intensität des Kampfes gegen die Mafia in Europa. Die Kooperation zwischen den deutschen und italienischen Strafverfolgungsbehörden zeigt, wie eng die internationale Zusammenarbeit in der Bekämpfung der organisierten Kriminalität inzwischen ist.