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Solingen"We are the World" in Solingen – Große Doktor- und Gedenkfeier setzt...

„We are the World“ in Solingen – Große Doktor- und Gedenkfeier setzt starkes Zeichen für Zusammenhalt und Frieden

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Solingen – Wie kann gesellschaftlicher Zusammenhalt in Krisenzeiten gelingen? Welche Rolle spielt Religion – als Brandbeschleuniger oder Friedensstifter? Diesen hochaktuellen Fragen widmete sich am vergangenen Samstag, 12. Juli, eine bewegende Doktor- und Gedenkfeier im Zentrum Frieden in Solingen. Rund 100 Gäste aus Wissenschaft, Gesellschaft und verschiedenen Religionsgemeinschaften kamen zusammen – zu einer Veranstaltung, die Forschung, Engagement und Gedenken auf eindrucksvolle Weise verband.

Im Mittelpunkt stand die mit summa cum laude ausgezeichnete Dissertation von Carolin Hillenbrand, verfasst am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ an der Universität Münster – unter dem Titel: „Religion als Kitt oder Keil? Eine globale, ländervergleichende Analyse zur Rolle der Religion für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Als zentrale These ihrer Arbeit, die eine empirische Studie von knapp 90 Ländern weltweit umfasst, resümiert die junge Wissenschaftlerin: „Religion geht oft Hand in Hand mit einer starken nationalen Identität, hängt aber negativ mit dem sozialen Vertrauen in Gesellschaften zusammen. Religion als nation-binder und people-divider?“ Damit die Religionen positiv zum Zusammenhalt einer Gesellschaft als Ganzes beitragen, bräuchte es vor allem inklusive Glaubensvorstellungen und ´bridging` Beziehungen – auch über die eigene Religionsgruppe hinweg.

Das Foto (Johannes Kahmann) zeigt Carolin Hillenbrand

Ein Höhepunkt der Feier war die Festrede des renommierten Religionssoziologen Prof. Detlef Pollack, der die akademische Leistung seiner Doktorandin würdigte – ebenso wie ihr gesellschaftspolitisches Engagement. Denn Carolin Hillenbrand lebt, was sie forscht. Sie setzt sich z.B. aktiv dafür ein, dass Vorurteile und Ängste zwischen Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen abgebaut sowie Brücken und echte Intergruppen-Freundschaften aufgebaut werden. So wurden bei der Feier auch Spenden für den von ihr 2021 mit gegründeten interreligiösen Verein Coexister Germany e.V. gesammelt – eine Initiative, die zeigt und ein lebendiges Beispiel davon abgibt, wie ein friedliches Miteinander der Religionen ganz konkret gelingen kann.

Solingen ist dabei nicht zufällig gewählt. Ein Jahr nach dem tragischen Messerangriff in der Innenstadt wurde das Zentrum Frieden zum Ort des Erinnerns – und der Hoffnung. Die Veranstaltung setzte ein starkes Zeichen für Versöhnung, Dialog und Solidarität.

Besonders bewegend: Sechs junge Menschen unterschiedlicher religiöser und kultureller Hintergründe – katholisch, evangelisch, jüdisch, muslimisch, jesidisch und Bahá’í– sprachen nach einer Schweigeminute gemeinsam einen Segen zum Abschluss. Dann stimmten alle ein in das Lied `We are the World´ – „Ein Gänsehaut-Moment“, so Hillenbrand „der uns hautnah spüren lässt: Der Weltfriede fängt bei uns im Kleinen an: hier & heute!“

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