Parkverbote auf der Sonnenstraße werden zunächst weitgehend ausgesetzt
Solingen -In der Klingenstadt können Radfahrer jetzt viele Einbahnstraßen auch in der Gegenrichtung nutzen. Wo das möglich ist, wurde die Beschilderung inzwischen angepasst. An wenigen Stellen und nur dort, wo die Einbahnstraße an eine Vorfahrtstraße grenzt, wurden zur Sicherheit Einfahrt- und Ausfahrttaschen als Schutzraum gekennzeichnet, beispielsweise am Baldungweg, der zur Altenhofer Straße führt. An drei weiteren Straßen (Sauerbreystraße und Mittelstraße, Weststraße, Wiedenhofer Straße) sind bauliche Anpassungen nötig. Deshalb sind hier noch weitere Klärungen nötig.
Grundlage für die Freigabe ist eine Änderung der bundesweit geltenden Straßenverkehrsordnung, die Ende 2021 beschlossen worden war: Danach sollen Einbahnstraßen, in denen die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht mehr als 30 Kilometer pro Stunde beträgt, für den Radverkehr in Gegenrichtung zugelassen werden. In der Folge hatte die Verwaltung alle in Frage kommenden Einbahnstraßen in Solingen geprüft und Ende 2024 die Umsetzung angeordnet, die nun im Wesentlichen abgeschlossen worden ist.
Auf Kritik stieß die Maßnahme bei zahlreichen Anwohnern der Sonnenstraße in der Innenstadt. Dort war im Zuge der Überprüfung aufgefallen, dass an vielen Stellen unrechtmäßig halb auf dem Gehweg geparkt wird. Bundesweit muss jedoch aus Gründen der Barrierefreiheit der Gehweg eine Mindestbreite haben, die hier nicht eingehalten wurde. Eine Verlagerung der parkenden Fahrzeuge auf die Straße war auch nicht möglich, dann könnten dort unter anderem Rettungs- und Müllfahrzeuge, aber auch LKW, nicht mehr passieren.
Deshalb wurden vor einigen Tagen Parkverbote beschildert, mehrere Parkplätze fielen weg. Auf Anregung der Anwohner wurde die Situation jetzt noch einmal geprüft. Nun werden die Änderungen zunächst weitgehend ausgesetzt: Damit die Barrierefreiheit und vorgegebene Breite der Gehwege eingehalten werden kann, müssen nicht nur die parkenden Autos weichen, auch einige einengende Schilderpfosten müssen versetzt werden.
Dass die Parksituation in der Sonnenstraße angespannt ist, ist bekannt. Sie gehört deshalb zu einem Bereich, in dem Anwohner bevorrechtigt parken können. Es ist vorgesehen, dass unter anderem dort großzügigere Regelungen für Anwohnerparkbereiche zukünftig zur Entlastung führen. Diese Regelungen sind Teil eines Konzeptes zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Parkraumbewirtschaftung, das zurzeit diskutiert wird und von der Politik beschlossen werden muss. Die Verwaltung verweist aber grundsätzlich darauf, dass eine angespannte Parksituation nicht dadurch gelöst werden kann, das regelwidriges Parken legalisiert wird und bundesweit geltende Vorschriften nicht beachtet werden.











