Solingen – Sie sind das Herz der Lutherkirche, weithin hörbar und doch oft unbeachtet: die vier Stahlglocken, die seit 1950 ihren Klang über die Stadt legen. Am 31. Oktober 2025 feiern sie ihr 75-jähriges Bestehen – ein Jubiläum, das die Gemeinde nicht nur mit Glockengeläut, sondern mit einem vielfältigen Festprogramm begeht.
„Auch wenn unsere Glocken nicht aus Bronze gegossen sind, sondern aus Stahl – sie haben für uns einen einzigartigen Wert“, betont die Lutherkirchen-Gemeinde. „Sie begleiten uns seit 75 Jahren durch Freude und Leid, rufen zum Gottesdienst und geben der Stadt ihre Stimme.“
Vier Glocken – vier Botschaften
Jede der vier Glocken trägt eine eigene Inschrift, die ihren Klang mit einer biblischen Botschaft verbindet. In einer Predigtreihe werden die Pfarrerinnen und Pfarrer der Lutherkirche an vier aufeinanderfolgenden Sonntagen auf diese Verse eingehen. So kündet die erste Glocke mit den Worten aus Lukas 2,14: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden…“ – ein Friedensgruß, der in unruhigen Zeiten aktueller kaum sein könnte.
Programm zwischen Musik, Gottesdiensten und Begegnung
Zwischen dem 11. Oktober und dem 2. November lädt die Gemeinde zu Gottesdiensten, offenen Kirchen, Konzerten und besonderen Aktionen ein. Den Auftakt bildet am 11. Oktober eine Orgelführung mit Konzert des Organisten Ralf Eumann. Am 19. Oktober steht ein Abendmahlsgottesdienst unter dem Leitwort der zweiten Glocke: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit!“
Ein Höhepunkt erwartet die Besucher am 26. Oktober: Nach dem Gottesdienst und einem „kleinen Luthermahl“ im Gemeindehaus wird der Solinger Illusionist Michael Peskov für Unterhaltung sorgen. Kinder dürfen sich an diesem Wochenende zudem beim Bemalen kleiner Glöckchen beteiligen.
Am 31. Oktober, dem Reformationstag, erklingt das Geläut besonders festlich. Superintendentin Dr. Ilka Werner gestaltet gemeinsam mit dem Kirchenkreisteam den Reformationsgottesdienst. Ab 22.00 Uhr feiert die Jugend mit der „MIY – Make it Yours“-Party weiter.
Dankbarkeit in Stahl gegossen
„Unsere Glocken haben uns 75 Jahre begleitet – das wollen wir bewusst feiern“, sagt Hansjörg Schweikhart vom Bauverein der Lutherkirche. „Ihr Klang ist nicht nur Tradition, sondern lebendige Erinnerung und Einladung zugleich“ so Schweikhart weiter.
Das Jubiläumsprogramm endet am 2. November mit einem festlichen Gottesdienst. Dann wird die vierte Glocke im Mittelpunkt stehen, deren Inschrift aus 2. Korinther 3,17 ruft: „Der Herr ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit!“











