Bergisches Land – Ein massives Polizeiaufgebot prägte am Freitagabend das Bild in Teilen der Solinger Innenstadt. Grund war eine großangelegte Kontrollaktion gegen Straßen-, Gewalt- und Messerkriminalität. Die Botschaft war deutlich: Solingen soll sicher bleiben – und wer mit gefährlichen oder verbotenen Gegenständen unterwegs ist, muss mit Konsequenzen rechnen.
Rund 130 Menschen wurden in Solingen von den Beamtinnen und Beamten überprüft. Neben uniformierten Kräften waren auch Zivilfahnder, Bereitschafts- und Bundespolizei im Einsatz. Während viele Kontrollen unauffällig verliefen, machten die Polizisten an mehreren Stellen brisante Entdeckungen.
Messer und Rauschgift mitten in der City
Auf der Konrad-Adenauer-Straße stießen die Einsatzkräfte auf drei Personen – unter ihnen ein Minderjähriger. Was wie eine Routinekontrolle begann, endete mit einem gefährlichen Fund: In den Taschen der Verdächtigen entdeckte die Polizei ein verbotenes Messer und eine nicht geringe Menge Rauschgift. Beides wurde sichergestellt. Für die Betroffenen hat der Abend nun strafrechtliche Folgen.
15-Jähriger mit Schlagring unterwegs
Ein weiterer Fall lässt aufhorchen: Auf der Goerdeler Straße kontrollierten die Beamten einen erst 15-jährigen Jugendlichen. In seiner Bauchtasche fand sich ein Schlagring – ein verbotener Gegenstand, der schwere Verletzungen verursachen kann. Auch dieser wurde eingezogen.
Insgesamt wurden in Solingen drei Messer und ein Schlagring aus dem Verkehr gezogen. „Dass sogar Minderjährige mit solchen Waffen unterwegs sind, zeigt, wie wichtig unsere Präsenz ist“, erklärte ein Polizeisprecher nach dem Einsatz.
Sichtbare Präsenz für mehr Sicherheit
Viele Passanten reagierten positiv auf die sichtbare Polizeipräsenz. „Man fühlt sich sicherer, wenn man sieht, dass kontrolliert wird“, sagte eine Anwohnerin, die die Aktion auf der Konrad-Adenauer-Straße beobachtete. Gerade in Zeiten, in denen Messerkriminalität bundesweit für Schlagzeilen sorgt, kommt solchen Maßnahmen eine besondere Bedeutung zu.
Teil einer größeren Strategie
Die Kontrollen waren eingebettet in eine gemeinsame Fahndungsaktion im gesamten Bergischen Städtedreieck. Während in Wuppertal rund 500 Personen überprüft wurden – darunter ein Mann mit scharfer Schusswaffe und Munition – setzte die Polizei in Solingen auf gezielte Präsenz an neuralgischen Punkten.
Weitere Einsätze angekündigt
Für die Bürgerinnen und Bürger heißt das: Auch künftig wird es in Solingen verstärkt zu solchen Einsätzen kommen. Ziel ist es, Waffen von den Straßen fernzuhalten, Kriminalität zu verhindern und das Sicherheitsgefühl in der Stadt zu stärken.
„Wir wollen deutlich machen: Gewalt hat hier keinen Platz“, so die Polizei.
📌 INFO: Was sind verbotene Waffen – und was können Bürger tun?
Was tun bei Verdacht? Wer Personen mit Waffen oder verdächtigem Verhalten beobachtet, sollte die Polizei direkt über den Notruf 110 informieren.
Verbotene Waffen sind u. a. Schlagringe, Wurfsterne, Totschläger sowie bestimmte Messer (z. B. Einhandmesser oder Butterflymesser). Schon der Besitz kann strafbar sein.
Erlaubte Messer dürfen nur in bestimmten Grenzen mitgeführt werden. Feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm sind in der Öffentlichkeit grundsätzlich verboten.
