Göppingen – Der Bergische HC hat sich beim Traditionsklub Frisch Auf Göppingen teuer verkauft, am Ende aber eine mögliche Überraschung verpasst. Trotz starker Abwehrarbeit und einer glänzenden Torhüterleistung von Christopher Rudeck mussten die Löwen am Freitagabend in der EWS Arena eine 21:26 (11:11)-Niederlage hinnehmen.
Von Beginn an zeigte sich die Mannschaft von Arnor Gunnarsson und Markus Pütz kämpferisch und defensiv gut eingestellt. Die Deckung stand kompakt, Rudeck, der in dieser Woche seinen 31. Geburtstag feierte, erwischte einen Sahnetag und entschärfte zahlreiche Rückraumwürfe sowie mehrere freie Chancen der Göppinger.
Offensiv fehlte dem BHC jedoch die Durchschlagskraft. Zwar trafen Yannick Fraatz, Gerdas Babarskas und Aron Seesing in einer guten Phase zur 7:6-Führung, doch technische Fehler und Fehlwürfe verhinderten eine klarere Führung. Trotz eines zwischenzeitlichen 9:11-Rückstands glichen die Löwen durch zwei starke Abschlüsse von Sören Steinhaus kurz vor der Pause wieder aus – und gingen mit einem verdienten 11:11 in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel zerfahren. Beide Teams taten sich im Angriff schwer, viele Angriffe endeten mit Ballverlusten, Stürmerfouls oder Paraden der Torhüter. Die Unparteiischen griffen häufig zum Pfiff und verteilten zahlreiche Zeitstrafen – oftmals zu Ungunsten des Spielflusses.
Ab der 43. Minute schien die Partie zu kippen: Göppingen nutzte die Fehler der Bergischen eiskalt und setzte sich auf 18:14 ab. Doch der BHC bewies Moral – ein 3:0-Lauf durch Beyer, Morante Maldonado und Fraatz brachte die Gäste wieder auf 17:18 heran. Dann der Knackpunkt: Kreisläufer Aron Seesing sah nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte und fehlte fortan auch in der Defensive. Die Umstellung auf eine 5:1-Abwehr brachte keine Wende mehr, Göppingen zog erneut davon und machte den Heimsieg schließlich klar.
„Der Sieg ist zu hoch“, resümierte Co-Trainer Markus Pütz. „Wir spielen eine sehr gute erste Halbzeit und zeigen Moral, als wir zurückliegen. Der Ausfall von Aron Seesing tut uns weh, danach wird es wild – auch wegen der Linie der Schiedsrichter. Trotzdem bin ich stolz auf die Jungs, wir haben vieles richtig gemacht.“
Göppingens Trainer Benjamin Matschke zeigte sich erleichtert: „Wir wussten, dass der BHC gefährlich ist. Sie sind eine talentierte Mannschaft, die bald auch auswärts punkten wird. Unsere Abwehr und Torhüterleistung waren heute entscheidend.“
Auch Fabian Gutbrod haderte nach der Schlusssirene: „Wir haben das Spiel durch unnötige technische Fehler aus der Hand gegeben. Das Ergebnis ist zu hoch und tut weh.“
So reist der Bergische HC zwar ohne Punkte, aber mit viel Kampfgeist zurück ins Bergische Land – und mit der Gewissheit, dass der zweite Saisonsieg in der Daikin HBL nur eine Frage der Zeit sein dürfte.











