Solingen – Nach der angekündigten Entwidmung der Lutherkirche in der Innenstadt meldet sich die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Solingen mit einem klaren Appell zu Wort: Es brauche eine übergreifende Strategie für die Zukunft der Kirchengebäude in der Klingenstadt. „Wir brauchen einen generellen Zukunftsplan“, fordert der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Ernst Lauterjung.
Mit Respekt reagiert Lauterjung auf die schwierige Entscheidung des Presbyteriums der Lutherkirchengemeinde, das den Rückzug aus dem traditionsreichen Gotteshaus angekündigt hat. Gleichzeitig mahnt er aber auch an, den Blick über die aktuelle Situation hinaus zu richten: „Wir müssen über 2030 hinausdenken, und das sollten Kirchen und Politik jetzt zügig gemeinsam unternehmen.“

Nicht nur die Zukunft der Lutherkirche sei derzeit ungewiss, so Lauterjung, sondern auch die vieler weiterer Gotteshäuser in der Stadt. „Klar ist nur die geplante Entwidmung etlicher Kirchen, aber die künftige Nutzung muss nun rasch zum Thema werden.“
Der SPD-Fraktionschef verweist auf die doppelte Bedeutung der Kirchen: „Zum einen sind die Kirchengemeinden wichtige soziale Ankerpunkte in ihren Stadtteilen und für die gesamte Stadtgesellschaft. Zum anderen prägen die Kirchengebäude das Stadtbild Solingens – teils seit Jahrhunderten.“ Deshalb biete die SPD den Gemeinden eine enge Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung an – und lege ihnen diese auch dringend nahe.
Gleichzeitig stellt Lauterjung klar: „Die Stadt kann trotz der hohen Bedeutung der Kirchen keine finanzielle oder organisatorische Retterin sein. Die Finanznot der Kommunen wird auch künftig nicht nachlassen.“ Umso wichtiger sei daher ein gemeinsamer Prozess, in dem tragfähige Konzepte für eine sinnvolle Nachnutzung der Gebäude entwickelt werden.
„Das wird zu einer zentralen Frage der Stadtplanung und Stadtentwicklung“, betont Lauterjung. Die SPD-Fraktion wolle dazu im zuständigen Ausschuss erste Initiativen vorlegen und aktiv auf die Kirchen zugehen. Als mögliche Perspektiven nennt er Beispiele aus anderen Städten – von der Schaffung dringend benötigten Wohnraums bis hin zu neuen Orten für Kunst, Kultur und Begegnung.
„Wir müssen frühzeitig sehen, was wo möglich ist – und wie es finanziert und betrieben werden kann“, so Lauterjung. „Nur gemeinsam können wir verhindern, dass prägende Bauwerke wie die Lutherkirche dauerhaft verloren gehen.“











