Solingen – Der Jugendstadtrat in Solingen setzt sein Engagement für mehr Gleichberechtigung und Teilhabe im Alltag fort. Nachdem bereits alle weiterführenden Schulen der Stadt mit kostenlosen Periodenartikelspendern ausgestattet wurden, ist nun auch im Theater- und Konzerthaus ein solcher Spender installiert worden. Damit soll der Zugang zu Hygieneartikeln in öffentlichen Einrichtungen erleichtert und das Thema Menstruation weiter aus der Tabuzone geholt werden.
„Mit jedem neuen Standort wollen wir ein Stück Gleichberechtigung im Alltag schaffen. Niemand sollte sich Sorgen machen müssen, im Notfall keine Hygieneartikel zur Verfügung zu haben – ob in der Schule, im Theater oder an anderen Orten“, erklärt die Vorsitzende des Jugendstadtrats, Désirée Barretta.
Mit dem neuen Standort weitet der Jugendstadtrat das Projekt bewusst über den schulischen Bereich hinaus aus. Darüber hinaus wünschen sich die Mitglieder des Jugendstadtrats, dass künftig weitere öffentliche Orte wie Museen, Schwimmbäder oder andere städtische Einrichtungen folgen. Ziel ist, einen unkomplizierten Zugang zu Periodenartikeln für alle zu schaffen – unabhängig von Alter oder sozialer Situation. „Periodenartikelspender sollen genauso selbstverständlich werden wie Seifenspender. Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf einem sehr guten Weg“, betont Barretta.
Das Projekt zeigt, wie junge Menschen gesellschaftliche Veränderungen anstoßen können. In den Schulen ist die Umsetzung bereits deutlich sichtbar: Seit 2023 stehen jährlich 5.000 Euro im städtischen Haushalt bereit. Von dieser vergleichsweise geringen Summe profitieren inzwischen mehr als 6.800 Schülerinnen. Für die Ausstattung weiterer öffentlicher Einrichtungen sind bislang jedoch keine Mittel eingeplant. Dennoch nimmt der Jugendstadtrat Kontakt zu Einrichtungen auf und sucht aktiv nach Lösungen, um das Projekt auch ohne zusätzliche Haushaltsmittel voranzutreiben.
Dass das Interesse wächst, zeigt ein aktuelles Beispiel: Die Akademie für Gesundheitsberufe Solingen erkundigte sich von sich aus beim Jugendstadtrat, wie sie bei der Anschaffung eines Spenders unterstützt werden könne. „Das verdeutlicht, dass Nachfrage und Bewusstsein in Solingen gewachsen sind“, berichtet Jonah Schott, Bundesfreiwilligendienstler in der Geschäftsstelle des Jugendstadtrats.
Der Jugendstadtrat freut sich über die positive Resonanz und möchte mit dem weiteren Ausbau des Projekts ein Zeichen für Offenheit, Rücksicht und Zusammenhalt in Solingen setzen.
