Remscheid – Im Rahmen eines koordinierten Großeinsatzes hat die Polizei am Sonntagabend ein umfangreiches Waffenarsenal in einer Autowerkstatt in Remscheid sichergestellt. Der Zugriff erfolgte zeitgleich an mehreren Einsatzorten. Unterstützt wurden die Ermittler unter anderem von Europol und Spezialeinheiten.
Gegen 18.00 Uhr drangen Beamte eines Spezialeinsatzkommandos in eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Remscheid ein. Der Einsatz war Teil von Ermittlungen gegen eine international agierende Tätergruppe, die im Verdacht steht, über europäische Grenzen hinweg mit Kriegswaffen gehandelt zu haben.
Verfolgung über Landesgrenzen hinweg
Parallel zum Wohnungszugriff stoppten die Einsatzkräfte ein Fahrzeug an der Autobahnausfahrt Remscheid. Das Auto war zuvor von Beamten von der polnischen Grenze bis nach Nordrhein-Westfalen observiert worden. Der Fahrer gilt als Betreiber der Autowerkstatt, die den Ermittlungen zufolge als Umschlagpunkt diente.
In den Räumen der Werkstatt stellten die Ermittler zunächst elektronische Datenträger und Mobiltelefone sicher. Bereits dort fanden sie mehrere Schusswaffen, darunter auch Maschinenpistolen. Der entscheidende Fund gelang jedoch später.

Verstecktes Arsenal aus Kriegswaffen und Sprengmitteln
Gegen 19.55 Uhr öffneten die Beamten einen verborgenen Raum, der erst mithilfe einer Kettensäge zugänglich gemacht werden konnte. Dahinter befand sich ein umfangreiches Arsenal: Hunderte Kriegswaffen, darunter Sturmgewehre, weitere Maschinenpistolen und Handfeuerwaffen. Zusätzlich entdeckten die Einsatzkräfte Sprengkörper, darunter mutmaßliche Panzer- und Tellerminen sowie möglicherweise Sprengstoff und Dynamit. Der Kampfmittelräumdienst wurde unverzüglich hinzugezogen.
Ermittlungen seit über einem Jahr
Die Polizei ermittelt seit rund eineinhalb Jahren gegen die mutmaßliche Tätergruppe. Die Verdächtigen sollen Schuss- und Kriegswaffen aus dem Ausland nach Deutschland verbracht und gewinnbringend weiterverkauft haben. Grundlage der Ermittlungen sind Verstöße gegen das Waffen- sowie das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Mehrere Haftbefehle wurden vollstreckt. Die festgenommenen Personen sollen am heutigen Montag dem Haftrichter vorgeführt werden.











