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SolingenEin emotionaler Abschied für Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach

Ein emotionaler Abschied für Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach

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Musik, Dankesworte und eine besondere Ehrung aus Gouda

Solingen – Nach zehn Jahren an der Spitze der Klingenstadt hat sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) am Freitag offiziell von seinem Amt verabschiedet. Rund 250 Gäste kamen auf den Walter-Scheel-Platz vor dem Rathaus, um gemeinsam mit ihm den Abschluss einer Dekade kommunaler Verantwortung zu feiern – und erlebten einen Abend, der von Herzlichkeit, Symbolkraft und unerwarteten Momenten geprägt war.

Schon vor Beginn des offiziellen Programms nahm sich Kurzbach Zeit für persönliche Begegnungen, schüttelte Hände und tauschte Erinnerungen aus. Für die musikalische Eröffnung sorgte das Blechensemble der Bergischen Symphoniker mit einer besonderen Darbietung: Zum ersten Mal spielten sie ein Stück einer Punkband – „Schrei nach Liebe“ von der Punkgruppe „Die Ärzte“. Das Lied setzte nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich ein starkes Zeichen gegen Fremdenhass und Rechtsextremismus, ein Anliegen, das dem scheidenden OB stets wichtig war.

OB Kurzbach im Gespräch mit CDU-Ratsherr Harald „Harry“ Schulz und weiteren Gästen

In seiner Abschiedsrede – begleitet von seiner Ehefrau Ursula – blickte Kurzbach auf ein bewegtes Jahrzehnt zurück, das von Krisenmanagement, großen Investitionen und vielen persönlichen Erfahrungen geprägt war. „Führung ist auch eine innere Reise“, sagte er. „Zweifel gehören dazu, aber man muss Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen.“

Er betonte die Bedeutung demokratischer Kontinuität und freute sich, dass seine Vorgänger Franz Haug und Norbert Feith sowie sein Nachfolger Daniel Flemm (alle CDU) anwesend waren. Ebenso würdigte er die enge Zusammenarbeit mit den Oberbürgermeistern der Bergischen Nachbarstädte Uwe Schneidewind (Wuppertal) und Burkhard Mast-Weisz (Remscheid). Diese Verbindung habe sich als „Freundeskreis, Selbsthilfegruppe und Ideenschmiede“ erwiesen.

Solingens Ex-OB Norbert Feith (CDU) im Gespräch mit einem Bürger auf dem Walter-Scheel-Platz

Auch internationale Gäste waren gekommen: Neben Pieter Verhoeve, Bürgermeister der niederländischen Partnerstadt Gouda, nahm auch Heinrich Kohl, Oberbürgermeister der sächsischen Partnerstadt Aue, an der Verabschiedung teil. Ihre Anwesenheit unterstrich die Bedeutung der europäischen und innerdeutschen Partnerschaften, die Kurzbach in seiner Amtszeit intensiv gepflegt hatte.

Feuerwehrchef Sebastian Wagner nutzte den Abend, um dem scheidenden Oberbürgermeister für seine Unterstützung zu danken. Kurzbach habe der Feuerwehr mit Investitionen in Fahrzeuge und Wachen den Rücken gestärkt, sagte Wagner – und verlieh ihm dafür die Ehrennadel der Solinger Feuerwehr.

Für den emotionalsten Moment sorgte schließlich Pieter Verhoeve: In einer bewegenden Rede lobte er die Freundschaft und Verlässlichkeit Kurzbachs – und verlieh ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Gouda. Sichtlich gerührt nahm Kurzbach die Auszeichnung entgegen und war für einen Augenblick sprachlos – ein seltenes Bild bei dem sonst so redegewandten Oberbürgermeister.

Bürgermeister Pieter Verhoeve aus den Niederlanden verleiht dem sichtlich gerührten OB Tim Kurzbach die Ehrenbürgerschaft der Stadt Gouda (Foto: SN)

Mit Applaus, Musik und vielen warmen Worten ging damit ein prägender Abschnitt in Solingens Stadtgeschichte zu Ende – und ein Oberbürgermeister verabschiedete sich, der Spuren hinterlässt: politisch, menschlich und weit über die Stadtgrenzen hinaus.

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