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GesundheitKlinikum Solingen fordert Priorisierung bei Impfungen von exponiertem Pflegepersonal

Klinikum Solingen fordert Priorisierung bei Impfungen von exponiertem Pflegepersonal

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Solingen/ In einem offenen Brief an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann halten es die Führungskräfte des Städtischen Klinikums Solingen gGmbH für dringend geboten, dass „in der ersten Phase der Impfungen auch das exponierte Krankenhauspersonal entsprechend berücksichtigt wird“.

Den von Dr. Eversmeyer (Kfm. Geschäftsführer), Prof. Dr. Standl (Med. Geschäftsführer) und Kai Sturmfels (Vorsitzender des Aufsichtsrates) unterzeichneten Brief an Herrn Minister Laumann vom 30.12.2020 veröffentlichen wir hier im Original-Text:

„Sehr geehrter Herr Minister Laumann,
mit großer Freude und Erleichterung ist der Beginn der Schutzimpfung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in den Krankenhäusern aufgenommen worden. Die Bundesverordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Corona-Virus sieht in § 2 vor, dass Impfungen zunächst für Personen mit höchster Priorität zur Verfügung gestellt werden sollen. Dazu gehören neben älteren Personen und Bewohnern von Pflegeheimen, Mitarbeitende von Pflegediensten und weiteren medizinischen Einrichtungen auch Mitarbeitende in Krankenhäusern, die einem sehr hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
Nach unserem Dafürhalten gibt es in dieser Kategorie keine weitere Abstufung oder Priorisierung, sondern stehen diese gleichberechtigt nebeneinander. Ein Blick in das Nachbarland Hessen, in dem von Beginn an auch die kritische Infrastruktur in Krankenhäusern geimpft wird, unterstreicht dieses Verständnis der Verordnung. Gleichwohl sieht die einschlägige Landesverordnung in NRW vor, dass zunächst einmal nur Pflegeeinrichtungen berücksichtigt werden sollen.

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass am Beispiel des Städtischen Klinikums in Solingen die Intensivkapazitäten – wie in vielen anderen Krankenhäusern in NRW – auch deshalb äußerst knapp sind, weil sich vor allem Mitarbeitende in der Pflege aber auch Ärztinnen und Ärzte im Laufe der nun schon Wochen andauernden 2. Pandemiewelle mit hohen Belegungszahlen auf den Intensivstationen mit dem Corona-Virus anstecken.
Diese hoch qualifizierten Mitarbeitenden stehen dann für die Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht mehr zur Verfügung. Deshalb halten wir es für dringend geboten, dass in der ersten Phase der Impfungen auch das exponierte Krankenhauspersonal entsprechend berücksichtigt wird. Wir erwarten insbesondere mit Beginn des neuen Jahres ein erhöhtes Risiko, dass noch mehr Personal erkrankt und damit die Intensivkapazitäten noch weiter eingeschränkt werden müssen, so dass die Versorgung der oft lebensgefährlich erkrankten Patientinnen und Patienten nicht mehr sicher gestellt werden kann. Dies gilt in besonderer Weise für Solingen. Die intensivmedizinischen Kapazitäten müssen derzeit als sehr kritisch eingestuft werden.

In den letzten Tagen konnten wir der Presse entnehmen, dass Sie kommenden Montag (Anm. der Redaktion: 04.01.2021) eventuell nun doch dem Krankenhauspersonal zum Beispiel auf den Intensivstationen höchste Priorität einräumen wollen. Wir möchten Sie nachdrücklich bitten, diese neue Priorisierung entsprechend zu ändern und den Impfstoff auch den Mitarbeitern im Krankenhaus gemäß § 2 Absatz 5 der Corona-Virus-Impfverordnung zur Verfügung zu stellen. Damit helfen Sie uns allen! Im Übrigen wäre dies ein wichtiges Signal an die Mitarbeiter in den Intensivabteilungen der Krankenhäuser, die über ihre Belastungsgrenze hinaus arbeiten.


Mit freundlichen Grüßen

Dr. M. Eversmeyer – Prof. Dr. Th. Standl – Kai Sturmfels“

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