Solingen/ Das Wuppertaler Landgericht hat am Freitag das Urteil gegen einen Solinger Familienvater wegen des sexuellen Missbrauchs seiner eigenen Kinder gefällt. Die große Strafkammer des Landgerichtes verhängte eine Haftstrafe von 6 Jahren und 3 Monaten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Wie das Gericht in seinem Urteil feststelle, war der 39-jährige Solinger Teil eines Pädophilen-Netzwerks im Internet. Dies steht in Verbindung zu den Missbrauchskomplexen von Bergisch Gladbach und Münster.
Wie bereits berichtet, wurde der Familienvater aus Solingen im letzten Sommer auf einem Campingplatz bei Köln von der Polizei verhaftet. In den vergangenen 10 Jahren soll er seine beiden Kinder mehrfach und teils schwer sexuell missbraucht haben. Die Taten soll er gefilmt haben und die Aufnahmen in pädophilen Internetforen zum Tausch angeboten haben. Er soll dort auch anderen Pedophilen Tipps zum Missbrauch von Kindern gegeben haben. Ermittler aus den USA hatten die deutschen Behörden auf diese Chatgruppen hingewiesen.
Im Laufe der Ermittlungen konnten durch die Polizei und die Staatsanwaltschaft mehrere 100.000 kinderpornografische Computer-Dateien sichergestellt werden. Der angeklagte 39-Jährige legte heute am Wuppertaler Landgericht ein umfassendes Geständnis ab und belastete dabei sechs weitere Personen. Dadurch wurde den, nach Aussage des Gerichtes schwer traumatisierten, Kindern eine Aussage gegen ihren Vater erspart.
Aktuell wird ebenfalls gegen die Ehefrau und Mutter der Kinder ermittelt, da sie nach Einschätzung der Ermittler ihren Kindern nicht geholfen haben soll. Wie bekannt wurde, soll die Familie bereits im Kontakt mit dem Jugendamt gestanden haben. Nachdem es einen Anfangsverdacht gegen den Vater gab, sei ein „Schutzkonzept“ für die Kinder in Familie erarbeitet worden. Die Kinder wurden allerdings bei den Eltern gelassen.
