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SolingenStilles Gedenken an die Deportation der Solinger Sinti und Roma vor 78...

Stilles Gedenken an die Deportation der Solinger Sinti und Roma vor 78 Jahren

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Solingen/ Am Mittwochnachmittag versammelten sich rund zwanzig Männer und Frauen am Denkmal für die Solinger Sinti und Roma an der Korkenziehertrasse zum stillen Gedenken an mindestens 60 Solingerinnen und Solinger, die am 3. März 1943 über den Bahnhof Ohligs nach Auschwitz deportiert worden waren. Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage, der Solinger Appell, Solingen ist Bunt statt Braun und SOS Rassismus e.V. wollten trotz Pandemie nicht auf das jährliche Gedenken verzichten. In Erinnerung an die 1938 Deportierten fand das Treffen am Mahnmal auf der Korkenziehertrasse statt. In der Nähe des Mahnmals hatte sich eines der beiden Lager befunden, in denen Solinger Romafamilien vor ihrer Verschleppung zwangsweise untergebracht waren.

Die Zugangslisten des KZ Auschwitz, alleine mit dem Datum 9.3.1943, verzeichnen 51 Namen aus Solingen. Von diesen 51 starben 48 in Auschwitz, zwei im Außenlager Ellrich. Ein weiterer Todesort ist unbekannt. Drei weitere Personen wurden zu einem anderen Zeitpunkt nach Auschwitz deportiert und dort ermordet, so dass derzeit gesichert von 54 Opfern ausgegangen wird. Unter diesen waren mit 29 Mädchen und Jungen mehr als die Hälfte Kinder unter 14 Jahren. Von sechs Männern ist bekannt, dass sie überlebten.

Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Vertretungen des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage legten unter Beachtung der Coronaregeln gemeinsam mit dem Sprecher des Landesverbandes der Sinti und Roma NRW, Roman Franz, am Mahnmal symbolisch rote Rosen nieder. Ihre Anteilnahme galt der lange Zeit verschwiegenen Vernichtung nahezu aller in Solingen lebenden Sinti. Der jährliche Mahngang zum Denkmal auf der Trasse musste in diesem Jahr wegen der Pandemie ausfallen.

Die Redner, Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Roman Franz, Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma NRW, erinnerten in ihren kurzen Ansprachen nicht nur an das unfassbare Leiden der Deportierten und die andauernde Trauer der Hinterbliebenen, sie riefen auch dazu auf, die Demokratie und ihre Grundwerte wehrhaft zu verteidigen und jeder Form von Rassismus und aufkeimendem Rechtsextremismus entschlossen entgegenzutreten.

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