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Sport & FreizeitHandball: Bergische Löwen überrollen auch Hannover

Handball: Bergische Löwen überrollen auch Hannover

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Die Partie Bergischer HC – TSV Hannover-Burgdorf endet 27:23 (14:12)

Bergisches Land/ Der Bergische HC befindet sich in hervorragender Form. Von den jüngsten sieben Partien in der LIQUI-MOLY HBL hat die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze sechs gewonnen – alle davon in souveräner Manier. Das gelang den Löwen auch gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Obwohl die Chancenauswertung oft nicht optimal war, spielten sie die Recken phasenweise an die Wand. Beim 27:23 (14:12) kamen eigentlich zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Sieg auf – was auch an einer überragenden Vorstellung von Torhüter Christopher Rudeck lag.

Der 26-Jährige fand sehr früh zur seiner Form. Nur in den ersten Minuten konnte auch er einen 1:3-Rückstand nicht vermeiden, als die Deckung noch eine gewisse Zeit benötigte, um sich auf die Hannoveraner einzustellen. Das gelang in der Folge hervorragend – und auch Rudeck griff immer wieder entscheidend ein, während seine Mannschaft auf dem Feld den Ton angab. Max Darj und David Schmidt glichen aus, Linus Arnesson und Fabian Gutbrod besorgten die Führung.

Die Gäste versuchten nun, den BHC mit einem vorgezogenen Verteidiger zu stören, hatten damit aber kaum nennenswerten Erfolg. Die Löwen erarbeiteten sich sehr gute Chancen, blieben aber genau wie Hannover in einer Phase mehr als sieben Minuten ohne Tor. Zum einen scheiterten sie an Urban Lesjak, der ebenfalls stark hielt, zum anderen warfen sie den Ball aber auch daneben und in den gegnerischen Block. Tomas Babak haderte zudem mit den Unparteiischen, die ihm gleich zwei Treffer aufgrund eines Schrittfehlers zurückpfiffen.

Weil das Abwehr-Torhüter-Paket bei den Bergischen so gut funktionierte, war ein deutlicher Vorsprung zur Pause möglich. Fabian Gutbrod traf zum 10:6, Renars Uscins nach gewonnenem Zweikampf zum 11:8, und Arnor Gunnnarsson versenkte einen von insgesamt sechs Siebenmetern zum 12:9 souverän. Kurz vor der Halbzeit hatten die Gäste aber gute offensive Minuten, so dass sich ein paar leicht vergebene Schüsse des BHC rächten. Nach einem Passfehler glichen die Recken sogar in Unterzahl durch Vincent Büchner per Gegenstoß aus.

Die Gastgeber durften trotzdem noch mit einem guten Gefühl in die Halbzeit gehen. Sebastian Damm zog beim Abschluss von außen Siebenmeter und Strafzeit. Gunnarsson verwandelte, stahl auf der anderen Seite die Kugel und leitete über Linus Arnesson einen Gegenstoß ein, den Csaba Szücs zum 14:12 in der Schlusssekunde der ersten Hälfte vollendete.

Nach Wiederbeginn dominierten die Bergischen das Duell komplett – daran änderten auch zwei weitere Fehlwürfe direkt zu Beginn nichts. Christopher Rudeck und die BHC-Deckung, die nun mit Csaba Szücs und Max Dark im Zentrum agierte, liefen komplett heiß. Die Löwen erhöhten durch Gunnarsson, Darj, Gunnarsson, einem weiteren tollen Szücs-Tor, wieder Darj, Schmidt, einen Gegenstoß von Damm und nochmals Schmidt auf 22:14. Zwei Auszeiten der Gäste zeigten in dieser Phase keine Wirkung.

In der Folge fanden die Niedersachsen über den siebten Feldspieler, aber auch über den
weiterhin starken Lesjak zwar noch mal ins Spiel zurück, doch letztlich gaben die Bergischen immer wieder Antworten. Gunnarsson verwertete in kritischen Situationen die Strafwürfe, Tomas Babak erzielte ein ebenso schönes wie wichtiges Tor zum 26:22. Und Rudeck? Der schraubte seine Bilanz auf 18 Paraden und 43,9 Prozent Fangquote in der offiziellen HBL-Statistik herauf. Der Keeper war damit der herausragende Spieler eines einmal mehr in der Breite unheimlich starken BHC.


Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel

Carlos Ortega: „Wir waren da in der ersten Halbzeit. Es war Pech am Ende, dass wir statt einer klaren Chance einen Konter kriegen und dann mit zwei Toren Rückstand in die Pause gehen. Entscheidend war es aber nach der Halbzeit, als der BHC mit sieben Toren in Führung gegangen ist. Wir hätten vielleicht früher ins Sieben-gegen-Sechs gehen sollen. Denn das war nicht so schlecht, aber unsere Konter und Angriffe waren definitiv nicht so gut heute. Die Abwehr war stark, aber der BHC hat diesen Sieg verdient.“

Sebastian Hinze: „Bis auf die ersten fünf Minuten kriegen wir die Abwehr sehr stabil. Wir sind immer im Kontakt, schaffen es Hannover ins Foul zu bekommen. Wir haben dann auch den Kreis besser verteidigt. Wir gehen mit Plus zwei etwas glücklich in die Halbzeit, wobei wir davor auch freie Bälle liegengelassen haben, so dass Hannover zum Ausgleich kommen konnte. Natürlich war das trotzdem glücklich mit der letzten Aktion. Csaba Szücs macht das gut. Ich finde sowieso, dass Csaba heute sehr gut gespielt hat. Tom Kare Nikolaisen war heute nicht so gut auf den Beinen, da hat Csaba es dann überragend gemacht. Der Schlüssel zum Sieg waren die ersten Minuten in der zweiten Halbzeit. Das war eine Phase, in der alles für uns läuft. Hannover macht einen Fehler, wir machen ein Tor, Christopher Rudeck hält. Dass wir keinen Stress mehr hatten in der zweiten Halbzeit, lag ganz klar an dieser Phase.“

Jörg Föste: „Wir können stolz sein auf die Mannschaft. Auf das, was sich hier entwickelt hat. Die heutige Leistung war ähnlich wie in den Vorwochen – absolut überzeugend. Wenn man sieht, wie Hannover besetzt ist, kann man nur den Hut ziehen vor unserer Mannschaft. Ein Beispiel dafür ist, dass Hannover aus der Pause kommt und in einer Viertelstunde nur vier Tore macht. Vier Gegentore gegen einen derartigen Rückraum: Das ist schon fast eine unglaubliche Leistung unseres Teams. Ich bin stolz, einfach großartig.“

Bergischer HC – TSV Hannover-Burgdorf 27:23 (14:12)
Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer, Damm (1), Gutbrod (5), Stutzke, Arnesson (1), Babak (1), Szücs (2), Darj (4), Nikolaisen, Bergner, Schmidt (5), Uscins (1), Gunnarsson (7/6),Fraatz – Trainer: Sebastian Hinze

TSV Hannover-Burgdorf: Lesjak, Ebner – Cehte (3), Kuzmanovski, Martinovic, Mävers (1), Hansen (3/1), Pevnov (2), Jönsson (5), Böhm (2), Krone, Donker, Hanne (1), Brozovic (3), Feise, Büchner (3). Trainer: Carlos Ortega

Schiedsrichter: Sebastian Grobe und Adrian Kinzel#

Siebenmeter: 6/6 – 1/1
Zeitstrafen: 1 – 4 (Gunnarsson – Kuzmanovski, Pevnov (2), Brozovic)
Spielverlauf: 2:3 (5.), 5:4 (10.), 8:5 (15.), 8:6 (20.), 11:8 (25.), 14:12 (30.), 18:13 (35.), 21:14 (40.), 22:16 (45.), 23:19 (50.), 25:21 (55.), 27:23 (60.)

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