- Anzeige -spot_img
- Anzeige -spot_img
- Anzeige -
SolingenVon Solingen soll Signal gegen Antisemitismus ausgehen

Von Solingen soll Signal gegen Antisemitismus ausgehen

- Anzeige - spot_img

OB Kurzbach rief beim vierten Kippa-Tag dazu auf, persönlich fürs Miteinander aktiv zu werden

Solingen/ „Unser Gedenken reicht nicht, wenn es zu einem Ritual wird. Von dieser Veranstaltung muss ein Signal ausgehen!“ Mit deutlichen Worten eröffnete Oberbürgermeister Tim Kurzbach den vierten Solinger Kippa-Tag, zu dem sich rund 70 Menschen aus Politik, Verwaltung, verschiedenen Religionen, Wohlfahrtsverbänden und gesellschaftlichen Gruppierungen auf dem Walter-Scheel-Platz versammelt hatten. Der gewalttätige Angriff von Jugendlichen auf einen 18-jährigen Kippa-Träger in Köln vor vier Tagen verursache bei ihm ein ähnliches Gefühl wie der Anschlag auf die Synagoge in Halle vor zwei Jahren, so Kurzbach in einer sehr emotionalen Rede. „Es ist für mich unfassbar, wieviel Hass schon in jungen Menschen steckt“, so der Oberbürgermeister, der darum warb, in den nächsten drei Wochen – also bis zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur – im privaten Umfeld ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.

Foto (Stadt Solingen / S. Mergehenn) zeigt Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) während seiner Ansprache

Auch die Klingenstadt zeigte am Dienstag Flagge: Die israelische Fahne, die in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai vor dem Rathaus heruntergeholt und angezündet worden war, flatterte am Kippa-Tag frei im Wind. Für Leonid Goldberg ein wichtiges Zeichen der Solidarität: „Ich bin stolz, dass meine Heimatstadt so klar Position bezieht – und dankbar, dass es hier regelmäßig den Kippa-Tag gibt.“ Der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Bergisch Land, zu deren rund 2000 Mitgliedern auch zahlreiche Solingerinnen und Solinge jüdischen Glaubens gehören, erinnerte daran, dass das jüdische Leben in Deutschland vor 1700 Jahren erstmals in Köln dokumentiert wurde – eben dort, wo jetzt der Überfall stattfand. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres seien in NRW über 200 antisemitisch motivierte Straftaten angezeigt worden – davon allein 90 während des Nahost-Konflikts im Mai.

Foto: Stadt Solingen / S. Mergehenn

„Wir teilen nicht den Glauben, aber die Hoffnung darauf, dass Gott uns bewahrt“, erklärte Dr. Ilka Werner in ihrer Ansprache.

Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises verwies darauf, dass jüdische Männer durch ihre Kopfbedeckung ausdrücken, dass immer jemand über einem ist, sie also buchstäblich behütet sind.

Wie Goldberg hätte auch Bernd Krebs mit mehr Teilnehmenden am vierten Kippa-Tag gerechnet. Der Vorsitzende des Freundeskreises Solingen – Ness Ziona, der die seit über 30 Jahren bestehende Städtepartnerschaft seit 20 Jahren mit Leben füllt, stellte fest: „Wo die Hetze um sich greift, ist vornehme Zurückhaltung nicht angebracht.“

- Anzeige - spot_img
- Anzeige -spot_img
- Anzeige -spot_img
- Anzeige -spot_img

Weitere Nachrichten

- Anzeige -