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Dies & DasSolingen unterstützt effektives Handeln für den Klimaschutz

Solingen unterstützt effektives Handeln für den Klimaschutz

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Klima-Bündnis fordert schlagkräftige Maßnahmen

Solingen/ Die Klingenstadt Solingen unterstützt die vom Klima-Bündnis (siehe unten) auf seiner letzten Jahreskonferenz erörterte Erklärung von Wels und betont damit, die Umsetzung ihrer ambitionierten Ziele für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel fortsetzen und verstärken zu wollen.

Um die Erderwärmung bis Mitte des Jahrhunderts auf 1,5 Grad Kelvin zu begrenzen, hatte der 6. IPCC-Weltklimarat

eine Reduktion der CO2-Emissionen von 50 Prozent bis 2030 und um 95 % bis 2050 gefordert. Das Klima-Bündnis übersetzt dies nun mit der Erklärung von Wels in noch greifbarere Zielsetzungen: Um das Paris-Ziel, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf deutlich unter zwei Grad Celsius, idealerweise auf 1,5 Grad zu begrenzen, annähernd zu halten, wird eine CO2-Reduktion um künftig 30 Prozent (statt bisher 10 Prozent) alle fünf Jahre erforderlich sein.

Solingen hat es bisher mit erheblichen Anstrengungen geschafft, seine Treibhausgasemissionen stadtweit von 1990 bis 2017 um 23 Prozent zu senken (Erhebung alle vier Jahre). Dies zeigt, was noch anzupacken bleibt und welche Dimensionen dies umfassen müsste. Und es zeigt, dass Kommunen wie Solingen erhebliche Unterstützung brauchen, um hier an Schnelligkeit und Effektivität gewinnen zu können.

Dabei kann die Stadt Solingen bereits auf einem langen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsprozess aufbauen, der sich in der Umsetzung vieler Maßnahmen niederschlägt: Diese leiten sich aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept (seit 2012), dem Konzept zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (seit 2013), der Einführung des Qualitätsmanagements BEST-Klima (seit 2017), aus dem Ziel- und Maßnahmenpaket der Solinger Nachhaltigkeitsstrategie (2018) und dem Energiepolitischen Arbeitsprogramm des European Energy Award (EPAP 2020) ab.

Das vom Stadtrat dazu im Herbst 2020 verabschiedete Programm beinhaltet für die nächsten fünf Jahre mehr als 200 Maßnahmen. Dies umfasst einerseits den Ausbau erfolgreicher Projektvorhaben, wie beispielsweise den Klima-Check in der Bauleitplanung, das städtische Energiemanagement, den Umbau der Busflotte hin zu Batterie-Oberleitungsbussen, den Ausbau der erneuerbaren Energie, den Ausbau des Stadtgrüns sowie die „Solinger Schulen für den Klimaschutz“, deren nächste dreijährige Projektrunde gerade startet.

Große Potenziale zur CO2-Minderung liegen noch im Handlungsfeld „Kommunale Gebäude und Anlagen“. Das Projektvorhaben „Klimaneutrale Verwaltung bis 2030″ wirkt hier als Katalysator und umfasst Maßnahmen mit Blick auf Gebäude, Mobilität als auch Beschaffung.

Dabei hat die Stadt eine wichtige Vorbildfunktion. Da der städtische Anteil mit maximal 2 Prozent der Treibhausgas-Emissionen jedoch begrenzt ist, braucht es gerade auch ein erhebliches Engagement der Privatwirtschaft, im Gebäudesektor ebenso wie Industrie und Gewerbe. Sie machen den Hauptanteil der stadtweiten Treibhausgasemissionen aus, nur mit ihnen gemeinsam wird ein durchschlagender Erfolg im Klimaschutz gelingen. Und es braucht eine Mobilitätswende sowie den dafür erforderlichen Ausbau von ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr, CarSharing und anderen Sharing-Angeboten – was nicht allein zur CO2-Minderung beiträgt, sondern die Lebensqualität der Stadt in vielen Quartieren deutlich erhöhen wird.

Weitere Potenziale der CO2-Minderung liegen auch im Ausbau des Stadtgrüns im urbanen Raum. Dies trägt dazu bei, die Überhitzung von Innenstadtbereichen und Wohngebieten zu begrenzen, die innerstädtischen Lebensräume für Pflanzen und Tiere widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu gestalten und die positiven Wirkungen des Stadtgrüns für die körperliche und psychische Gesundheit des Menschen auszubauen.

Aktuell treibt die Stadt Solingen verstärkt diese sogenannten „naturbasierten Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel“ voran. So wurden im Rahmen der Umsetzung des Konzeptes zur „Neuausrichtung des Straßengrüns“ der Technischen Betriebe Solingen bereits etliche Flächen als artenreiche Blühstreifen angelegt. In der letzten Pflanzperiode wurden deutlich mehr Straßenbäume neu gepflanzt als in den vergangenen Jahren. Im Rahmen von Neubauvorhaben wird inzwischen ein „Klimacheck in der Bauleitplanung“ durchgeführt. Darüber hinaus sind in drei Handlungsfeldern etliche Maßnahmen in Planung bzw. Umsetzung:

a) Verstärkung der Baumpflanzungen in öffentlichen Straßen- und Siedlungsbereichen ebenso wie auf privaten Grundstücken (u. a. auch durch eine Aktivierung von privaten Baumpatinnen und -paten);

b) Umwandlung von artenarmen Freiflächen in artenreiche, standortangepasste, widerstandsfähige Blühflächen (insbesondere größere Flächen im Eigentum der Stadt sowie der städtischen Tochtergesellschaften) sowie

c) die Schaffung von sogenannten urbanen „Parkwäldern“, das sind kleinere Waldflächen, die deutliche Abkühlungseffekte erzielen können (eine erste Erprobung erfolgt auf einer innerstädtischen Friedhofsfläche).

Für alle diese Schritte kann die Stadt Solingen auf langjährige (seit 1993), fundierte und aktuelle stadtklimatische Untersuchungen zurückgreifen. So wurde in den politischen Gremien im Sommer z.B. ein Bericht vorgestellt, der die Klimaentwicklung in Solingen bis Ende des Jahrhunderts (2100) modelliert. Zudem hat Solingen als Modellkommune an einem „Monitoring des Stadtgrüns“ teilgenommen: So liegen für das gesamte Stadtgebiet sehr genaue Daten vor, wo viel oder zu wenig Grünvolumen vorhanden ist. So kann passgenau gehandelt und das urbanen Stadtgrün ausgebaut werden.

Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach zur Erklärung von Wels: „Insgesamt zeigt der Blick auf die vom Klima-Bündnis und dem Weltklimarat geforderte Senkung der Emissionen, welche enorme Beschleunigung das Handeln in Solingen, deutschlandweit und weltweit nehmen müsste, um den Wandel hin zu einer überlebensfähigen Gesellschaft erreichen zu können: Hier braucht es konzertierte Vorgehensweisen und Leitplanken auf Landes- und Bundesebene sowie auf europäischer Ebene, um diese gesellschaftliche Aufgabe auf kommunaler Ebene bewältigen zu können. Die Folgen und Kosten des Nicht-Handelns, das wird nicht zuletzt durch die Flutkatastrophen ebenso wie durch die Schäden in unseren Wäldern deutlich, werden kontinuierlich steigen, je weiter wir den Wandel hinausschieben.“

Hintergrund:

Solingen ist Mitglied im Klima-Bündnis e. V. / Allianca del Clima. Das Bündnis ist eines der größten Städtenetzwerke, das sich für das Weltklima, nachhaltiges Wirtschaften und den Schutz der indigenen Völker einsetzt. Das Klima-Bündnis verbindet lokales Handeln mit globaler Verantwortung.

Bei jährlich stattfindenden Mitgliederversammlungen stimmt sich das internationale Städtenetzwerk zu Themen von zentraler Bedeutung ab, wie nachhaltige Mobilität, den Umbau der Energiewirtschaft hin zu erneuerbaren Energiequellen, die Wechselwirkungen von Klimawandel und Arten- und Biotopschutz, Klimagerechtigkeit und vieles mehr. Das Klima-Bündnis existiert seit 1990, die Klingenstadt Solingen ist seit 1992 Mitglied und hat sich damit dem bisherigen Klimaschutzziel, die Treibhausgas-Emissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent zu reduzieren, angeschlossen.

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung haben die 1885 europäischen Kommunen und Regionen aus 27 Ländern die Ziele überprüft. Sie haben die aktuellen Gegebenheiten, insbesondere unter Berücksichtigung der jüngsten Ergebnisse aus dem 6. IPCC-Weltklimabericht, in der Erklärung von Wels festgehalten und erforderlichen Messlatten angepasst.

Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, soll auch verstärkt Treibhausgas effektiv und naturkonform gebunden werden, z. B. durch Humusaufbau in der Landwirtschaft, die Pflege der Wälder oder den Ausbau des Stadtgrüns im urbanen Raum.

Zum anderen setzen die Kommunen auf Fairness und Respekt zwischen Menschen und mit der Natur, auf lokale Produktion, Wiederverwendung und Mehrfachnutzung von Produkten beziehungsweise Rohstoffen (Kreislaufwirtschaft) sowie den gegenseitigen Austausch zur Stärkung der Vielfalt von Lösungsansätzen.

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