Bergisches Land/ Während die Mehrheit des Kaders mit der Vorbereitung auf den Rest der Bundesliga-Saison beginnt, steht für vier Spieler des Bergischen HC ab Donnerstag die Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei auf dem Programm. Weitere arbeiten an ihrem Comeback nach einer Verletzungspause. Die Ziele könnten in den kommenden Wochen also kaum unterschiedlicher sein.
Für Sebastian Hinze steht die Arbeit mit dem verbliebenen Kader im Vordergrund. „Es wird weniger um spielerische Verbesserungen gehen“, sagt der BHC-Coach. „Dafür sind Training nicht genug Spieler. Wir werden also mehr in Kleingruppen arbeiten und individuelle Stärken weiter ausbauen.“ In den ersten beiden Wochen der Wintervorbereitung liegt der Fokus sogar verstärkt außerhalb der Handballhalle. „Wir werden unsere konditionellen Grundlagen verbessern“, sagt Hinze, der während der personell dünn besetzten Phase im November und Dezember Defizite auch in diesem Bereich ausgemacht hat. „Das ist kein Vorwurf an irgendwen, aber als wir auf eine gute konditionelle Basis angewiesen waren, hatten wir sie nicht.“
Um das Potenzial zu nutzen, geht es für die Spieler nun vermehrt zum Laufen in den Wald sowie in den Athletikbereich des Leistungszentrums, bevor das Training ab der dritten Woche der Vorbereitung wieder häufiger in der Halle stattfindet. Dort liege dann der Fokus auf Tempo, Einzelaktionen und vielen anderen individuellen Kleinigkeiten.
Auf einen vollen Kader muss Hinze vorerst verzichten. Nicht nur Max Darj, Jeffrey Boomhouwer, Tomas Babak und Tomas Mrkva sind aufgrund ihrer EM-Einsätze nicht dabei, auch Linus Arnesson und Fabian Gutbrod fehlen genau wie Langzeit-Ausfall Maciej Majdzinski noch angeschlagen. „Linus und Fabian können frühestens Ende Januar wieder einsteigen“, sagt der Coach mit Blick auf die Sprunggelenks- beziehungsweise Schulterverletzungen der beiden. Hingegen befindet sich nach überstandener schwerer Knieverletzung Yannick Fraatz wieder im Training, der Anfang Februar wohl auch wieder einsatzbereit sein wird. Dazu stehen Joonas Klama und Tobias Schmitz aus dem erweiterten Kader zur Verfügung.
Im Bergischen liegt die volle Konzentration also auf dem Start in die Bundesliga-Restsaison am 9. Februar gegen Frisch Auf Göppingen (18.30 Uhr, Klingenhalle). Für Darj, Boomhouwer, Babak und Mrkva geht es in den kommenden maximal drei Wochen um einen guten Auftritt bei der Handball-Europameisterschaft, die am Donnerstag beginnt und am 30. Januar mit dem Finale endet. Die größte Chance, dieses zu erreichen, haben nominell wohl die Schweden mit BHC-Kreisläufer Darj.
Während der Vorbereitung auf das Turnier ereilte das Team jedoch Corona. Nachdem die Schweden den ersten Test gegen die Niederlande mit 34:30 inklusive zwei Darj-Toren gewonnen hatte, gab es einen weiteren positiven Test in beiden Teams. Das zweite geplante Vorbereitungsmatch wurde daher abgesagt, so dass sowohl Schweden als auch die Niederlande mit Boomhouwer erst wieder beim Turnier antreten werden. Gleiches gilt für die Tschechen mit Tomas Babak und Tomas Mrkva, die keinen Test bestritten, aber ebenfalls einen Corona-Fall in der Mannschaft hatten.
In den vierköpfigen Vorrunden-Gruppen ist der erste oder zweite Platz nötig, um in die Hauptrunde einzuziehen. In Gruppe E treffen Schweden und Tschechien in Bratislava aufeinander. Topfavorit dürften allerdings die Spanier sein. Die Begegnungen mit BHC-
Beteiligung lauten:
Spanien – Tschechien (13. Januar, 18.00 Uhr)
Schweden – Bosnien und Herzegowina (13. Januar, 20.30 Uhr)
Tschechien – Bosnien und Herzegowina (15. Januar, 18.00 Uhr)
Spanien – Schweden (15. Januar, 20.30 Uhr)
Tschechien – Schweden (17. Januar, 20.30 Uhr)
Boomhouwers Niederländer treten in Budapest in Gruppe B an, sind dort aber Außenseiter gegen Polen, Island und Gastgeber Ungarn. „Wir wollen schönen Handball zeigen und gucken, wie weit wir kommen“, hält sich Boomhouwer daher auch mit einem zu ambitionierten Ziel zurück. Arnor Gunnarsson ist übrigens bei Island nicht mehr dabei. Der BHC-Rechtsaußen hat seine Nationalmannschaftskarriere beendet. Die Spiele:
Ungarn – Niederlande (13. Januar, 20.30 Uhr)
Island – Niederlande (16. Januar, 20.30 Uhr)
Niederlande – Portugal (18. Januar, 20.30 Uhr)
Mit Spannung wird natürlich auch das Auftreten des deutschen Teams erwartet. 30:26 und 35:34 hieß es nach Tests gegen die Schweiz und Frankreich. Dem Selbstvertrauen des in großen Teilen neu formierten Teams dürften die beiden Erfolgserlebnisse geholfen haben. Die Termine in Gruppe D (Bratislava):
Deutschland – Belarus (14. Januar, 18.00 Uhr)
Deutschland – Österreich (16. Januar, 18.00 Uhr)
Polen – Deutschland (18. Januar, 18.00 Uhr)