Sechs Vertreterinnen und Vertreter haben am Parlamentarischen Abend der Wirtschaftsjunioren und der IHK teilgenommen
Bergisches Land/ Am 15. Mai wird in Nordrhein-Westfalen gewählt – vor diesem Hintergrund haben die bergischen Wirtschaftsjunioren und die Bergische IHK zu einem Parlamentarischen Abend eingeladen. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten wurden am 26. April zu ihren wirtschaftspolitischen Positionen befragt. Teilgenommen haben Hans-Jörg Herhausen (CDU), Josef Neumann (SPD), Marcel Hafke (FDP), Eva Miriam Fuchs (Bündnis 90 / Die Grünen), Emel Köse (Die Linke) und Dr. Hartmut Beucker (AfD). Moderiert hat den Abend der Chefredakteur von Radio RSG, Thorsten Kabitz.
Thuvaragan Nesapalan, stellvertretender Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren Wuppertal, forderte die Kandidaten in seiner Begrüßungsrede auf, bei den politischen Entscheidungen nicht die junge Generation zu vergessen und in Themen wie Bildung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu investieren. IHK-Präsident Henner Pasch mahnte, bei öffentlichen Projekten die Instandhaltung einzupreisen – Straßen und Schulen seien marode. Kein Unternehmer würde so mit seinen Investitionen umgehen wie der Staat es tue. Vor den rund 80 Gästen in der Hauptgeschäftsstelle der Bergischen IHK in Wuppertal nannte Kabitz die Veranstaltung einen „Wahl-o-maten mit bergischer Brille“. Er ging in rund zwei Stunden durch die wirtschaftspolitisch entscheidenden Themen.
Hans-Jörg Herhausen (CDU) erklärte, dass er die Wirtschaft stärken wolle – unter anderem durch Bürokratieabbau. Gerade Bürokratie hemme Unternehmen, verzögere aber auch öffentliche Projekte. Die bergischen Firmen müssten zudem sicher sein können, Flächen entwickeln zu können. Josef Neumann (SPD) sprach sich für die Stärkung der dualen Ausbildung aus, für die Entwicklung nachhaltiger Gewerbeflächen und die Entlastung der Kommunen durch einen Altschuldenfonds. Das Beispiel des Solinger Rasspe-Geländes zeige, dass Flächenentwicklung auch auf Brachen stattfinden könne.
Für Marcel Hafke (FDP) sind Gewerbeflächen ein entscheidendes Thema. Ebenso die Digitalisierung in der Verwaltung und die Bewältigung des Fachkräftemangels. In Sachen Energie sagte Hafke, es dürfe keine kurzfristigen Denkverbote geben – wenngleich am Kohleausstieg festgehalten werden müsse. Eva Miriam Fuchs (Bündnis 90 / Die Grünen) erklärte, sie wolle die wirtschaftliche Transformation begleiten und vor allem Kreislaufwirtschaft fördern. Gerade in Sachen Energie sei es wichtig, Solaranlagen auf allen Dächern zu ermöglichen, mehr Windkraft und eine Infrastruktur für Wasserstoff zu fördern.
Emel Köse (Die Linke) nannte eine Reform des Bildungssystems, die Verkehrswende und den Ausbau der erneuerbaren Energien als Kernthemen. Sie setze sich für einen kostenfreien ÖPNV ein und eine gemeinsame Schule bis zu 10. Klasse ohne Hausaufgaben und Noten. Dr. Hartmut Beucker (AfD) betonte, er wolle die Probleme der Kommunen mit Altschulden angehen, insofern diese sorgsam mit dem Geld wirtschafteten, Wege aus einer „Über-Akademisierung“ suchen und sich für die Kultur einsetzen. Beim Thema Energie müsse vor allem das Speicherproblem erneuerbarer Energien gelöst werden.