Solingen/ Am Dienstagabend, 4. April, kam es gegen kurz nach 20.00 Uhr in einem ICE der Deutschen Bahn auf der Strecke von Dortmund nach Frankefurt zu einer möglichen Bedrohungslage.
Wie ein Polizeisprecher der Bundespolizeidirektion in St. Augustin im Gespräch mit unserer Redaktion mitteilte, alarmierte ein aufmerksamer Zeuge die Polizei, da er in einem TikTok Livestreamvideo im Internet eine bislang unbekannte Person gesehen hat, die maskiert in dem ICE saß, welcher sich auf dem Weg nach Frankfurt und zu dem Zeitpunkt der Alarmierung in Höhe Wuppertal befand. In dem TikTok-Livestream äußerte die maskierte Person, dass es in dem ICE zu einem Blutbad in dem Zug kommen soll.
Die Polizeiführung lokalisierte zunächst die genaue Fahrtroute des ICE-Zuges und löste zeitgleich einen Großeinsatz aus. Aus polizeilicher Sicht entschied man sich dann zunächst dafür, dass der ICE am Solinger Hauptbahnhof gestoppt und dort auch der Zugriff erfolgen sollte. Zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Bundes- und Landespolizei sammelten sich rund um den Solinger Hauptbahnhof. Die Einsatzkräfte evakuierten den gesamten Bahnhof und sicherten das Areal ab.
Zwischenzeitlich wurde offensichtlich aus einsatztaktischen Gründen entschieden, dass der ICE zunächst bis Köln-Deutz weiterfahren sollte. Dort wurden ebenfalls zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei zusammengezogen. Unmittelbar nach Ankunft wurde der ICE durchsucht.
Wie der Sprecher der Bundespolizei weiter mitteilte, konnte bei der Durchsuchung des Zuges keine Person angetroffen werden, von der eine Bedrohung ausging. Nach einer umfangreichen Durchsuchung des Zuges und der Kontrolle der Passagiere konnte der ICE seine Fahrt in Richtung Frankfurt fortführen.
Eine gesicherte Aufnahme des TikTok-Livestreams liegt der Polizei vor. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen zum Verfasser der Videodrohung aufgenommen.