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SolingenStadtverwaltung erläutert ihr Vorgehen beim Umbau der Schullandschaft

Stadtverwaltung erläutert ihr Vorgehen beim Umbau der Schullandschaft

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Konzept mit neuer Gesamtschule bringt verfügbare Raumkapazitäten und Elternwünsche künftig in Einklang

Solingen/ In der Diskussion um die Neuordnung der Solinger Schullandschaft erklärt und begründet die Stadtverwaltung noch einmal ihr Vorgehen und den im Verwaltungsvorstand gefassten Plan. Dieser soll in den kommenden Wochen in den zuständigen politischen Gremien (Schulausschuss, Stadtrat) beraten und beschlossen werden. Das Rathaus geht damit aktuell auf die Sorgen ein, die Eltern und Lehrkräfte zuletzt geäußert haben. Diese fühlen sich verunsichert und äußerten zum Teil Kritik am Vorhaben der Stadt.

Die Ausgangslage – steigende Nachfrage nach Gesamtschul-Plätzen

Das Anmeldeverhalten an den weiterführenden Schulen verschiebt sich bereits seit Jahren zugunsten der Gesamtschulen. Bei den Anmeldungen für das Schuljahr 2023 / 2024 zeigten sich vor allem große Anmeldeüberhänge an der Friedrich-Albert-Lange-Schule und der Alexander-Coppel-Gesamtschule. Auch die Gesamtschule Höhscheid hat ihre Kapazität nach der Koordinierung von Schülerinnen und Schülern ausgeschöpft. Nur die Geschwister-Scholl-Schule wird im kommenden Schuljahr einen Zug unter ihrem Maximum bleiben. 97 Schülerinnen und Schüler, die als Erstwunsch eine der beiden erstgenannten Gesamtschulen angegeben hatten, mussten am zweiten Anmeldetermin an Realschulen oder einem Gymnasium angemeldet werden – weil sie nicht an andere Schulen des gemeinsamen Lernens koordiniert werden wollten.

Schlussfolgerung: Umbau der Schul-Struktur zugunsten einer 5. Gesamtschule

Die Gründung einer fünften Gesamtschule hält die Schulverwaltung der Stadt Solingen daher für zwingend notwendig, um den Eltern-Wünschen in Zukunft gerecht werden zu können. Zugleich soll die Realschule als etablierte Schulform nicht geschwächt werden. Dies wiederum führt dann zu der Entscheidung, die unzureichend nachgefragte Sekundarschule zum Schuljahr 2024 / 2025 aufzulösen.

Die Folgen für die Realschule Vogelsang und für die Sekundarschule

Damit einher geht die Verkleinerung der Realschule Vogelsang auf drei Züge. Dies entspricht aber ebenfalls dem Anmeldeverhalten der Eltern. Auch in diesem Jahr wurde die Vierzügigkeit lediglich durch die Koordinierung von Anmeldewünschen erreicht. Mit den strategischen Eingriffen stellt sich die Stadt Solinngen zugleich auf steigende Schülerzahlen ein, die ab dem Schuljahr 2025 / 2026 zu erwarten sind. Mit Blick darauf gilt es, die Schulen optimal auszulasten – also alle Platzreserven auszunutzen und die Kapazitäten dort zur Verfügung zu stellen, wo sie nachgefragt werden.

Die konkreten Schritte ab Sommer 2024

Die Realschule am Standort Vogelsang startet mit einer dreizügigen 5. Klasse – und wächst fortan in die Dreizügigkeit hinein. Wenn der Neubau des Schulzentrums Vogelsang abgeschlossen ist (Ziel ist der Anfang des kommenden Jahrzehnts), zieht die Realschule zum Standort Guntherstraße um und bezieht die Räume der dann ausgelaufenen Sekundarschule.

Die neue 5. Gesamtschule startet am Standort Guntherstraße vierzügig – und zieht nach Abschluss des Neubaus am Schulzentrum Vogelsang dorthin um. Dort wächst sie dann in die Sechszügigkeit hinein.

Die auslaufende Sekundarschule und die neue Gesamtschule müssen sich also bis dahin die Räume an der Guntherstraße teilen. Das Kollegium der Sekundarschule verkleinert sich in dieser Zeit, während das Personal der Gesamtschule anwächst.

Während des Neubaus am Vogelsang müssen das Gymnasium (voraussichtlich zur Krahenhöhe) und Realschule (voraussichtlich zum Rennpatt) wie geplant ausgelagert werden.

Einschätzung der Perspektive durch die Bezirksregierung

Die Schulverwaltung der Stadt Solingen hat ihren Plan zur Gründung der neuen Gesamtschule am Standort Guntherstraße mit der Bezirksregierung abgestimmt. Die Entscheidung wird von der Bezirksregierung begrüßt und mitgetragen. Eine nochmalige Prüfung der räumlichen Ressourcen hat erwartungsgemäß ergeben, dass eine vierzügige Gesamtschule am Standort Guntherstraße starten kann. Aufgrund des weitestgehend gleichen Curriculums der Sekundarschule und der Gesamtschule können alle Räume von beiden Schulen genutzt werden. Somit ist keine bauliche Veränderung von Räumen notwendig. Die Gesamtschule sollte auf jeden Fall von Anfang an unter dem Namen „Gesamtschule Vogelsang“ starten, um deutlich zu machen, wo sie später angesiedelt sein wird.

Die spätere Kombination aus Gymnasium und Gesamtschule in einem neu erbauten Schulzentrum Vogelsang bietet aus Sicht der Bezirksregierung und der Schulverwaltung der Stadt Solingen den Vorteil einer sehr engen Kooperation beider Schulen / Schulformen in der Sekundarstufe II. Weil beide Schulformen eine gymnasiale Oberstufe haben, können dort auch gemeinsame Kurse gebildet und Räume gemeinsam genutzt werden. Erste Erfahrungen in anderen Städten bestätigen den Vorteil und die Möglichkeiten für beide Schulen in einer solchen Kooperation. Dies ist das Ergebnis einer Voranfrage bei der Bezirksregierung. Diese folgt der Argumentation der Schulverwaltung der Stadt Solingen und besteht in diesem Fall nicht auf eine Elternbefragung, die für die Neugründung einer Schule sonst notwendig und üblich ist. Die Bezirksregierung teilt die Einschätzung der Stadt Solingen, dass die Anmeldezahlen an der Sekundarschule und an den übrigen Gesamtschulen eine eindeutige Sprache sprechen – zugunsten einer fünften Gesamtschule in Solingen.

Für das Gymnasium Vogelsang sind keine schulorganisatorischen Veränderungen vorgesehen. Allerdings muss das Gymnasium während des Neubaus (siehe oben) ausgelagert werden. Mit dieser Auslagerung ist aber nicht vor dem Schuljahr 2027 / 2028 zu rechnen.

Alternative Betrachtung

Handelt die Stadt Solingen nicht und belässt es bei vier Gesamtschulen – dann muss die unzureichend nachgefragte Sekundarschule erhalten werden. Dann sind ab dem Schuljahr 2025 / 2026 voraussichtlich massive Elternbeschwerden zu erwarten. Denn dann werden mit Blick auf die steigenden Zahlen von Schülerinnen und Schülern noch deutlich weniger Elternwünsche als heute erfüllt werden. Dies wiederum würde bedeuten, dass die Mehrzahl aller Schulplätze der Sekundarschule im Koordinierungsverfahren besetzt werden müssen. Ein Beibehalten des Status quo ist daher aus Sicht der Schulverwaltung keine Option.

Die Stadt Solingen folgt dem Wunsch der Eltern

Mit der Gründung einer 5. Gesamtschule sowie mit den damit verbundenen Umstrukturierungen setzt die Stadt Solingen den Elternwunsch nach mehr Plätzen an einer Gesamtschule um. Der Verbund und die Kooperation der neuen Gesamtschule mit dem Gymnasium am Schulzentrum Vogelsang verspricht nach der Fertigstellung des Neubaus Synergieeffekte. Beim gleichzeitigen Auslaufen der Sekundarschule verspricht sich die Stadt Solingen in den kommenden Jahren eine optimale Auslastung des vorhandenen Schulraums. Großflächige Koordinierungen können so vermieden werden, weil das Angebot die Nachfrage der Eltern weitgehend decken kann.

Finanzielle Auswirkungen

Für die Neugründung der Gesamtschule fallen möglicherweise Anschaffungskosten an, die im Haushalt eingeplant werden müssen. Der genaue Umfang lässt sich erst im Prozess ermitteln. Da der Standort Guntherstraße 27 derzeit voll ausgestattet und möbliert ist, geht die Schulverwaltung aber davon aus, dass keine größeren Anschaffungen erforderlich sind. Ein möglicher sechster Zug der Gesamtschule Vogelsang ist in der Bauplanung derzeit noch nicht berücksichtigt. Sobald die Beauftragung des Planungsbüros abgeschlossen ist, können dazu konkrete Planungen anlaufen. Nach erfolgter Fertigstellung des Schulzentrums Vogelsang müssen Umzugskosten für die Realschule und die neue Gesamtschule eingeplant werden. Dies wird frühestens das Haushaltsjahr 2030 betreffen. Mögliche Verzögerungen in der Bauzeit haben direkte Auswirkungen auf den Zeitpunkt der Umzüge.

Kommunikation und weiteren Schritte

Die Stadt Solingen hat nach der Entscheidung im Verwaltungsvorstand umgehend das Gespräch mit den betroffenen Schulen gesucht. Diese waren die ersten, die informiert wurden. Zeitgleich wurden die Fraktionen des Stadtrats einbezogen. Es folgten Informationen an die Elternpflegschaften. Während die Schulpflegschaften in einem weiteren Schritt noch einmal detailliert über die Pläne unterrichtet worden sind, folgen nun weitere Gespräche mit allen Elternvertretungen. Kritik und Anregungen zur Umsetzung der Pläne hat die Verwaltung bereits in ihr Konzept aufgenommen und bleibt auch im weiteren Verfahren für Vorschläge offen. Am 2. Mai wird das Konzept in einer Sondersitzung des Schulausschusses (Theater und Konzerthaus, 16 Uhr) beraten. Am 15. Juni befasst sich der Stadtrat mit dem Thema (Theater und Konzerthaus, 17.00 Uhr), um abschließend zu entscheiden.

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