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PolitikCDU-Landtagsabgeordneter Sebastian Haug zum 30. Jahrestag des Brandanschlags in Solingen

CDU-Landtagsabgeordneter Sebastian Haug zum 30. Jahrestag des Brandanschlags in Solingen

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Gedenken an die Opfer und gemeinsames Einstehen gegen Gewalt und
Diskriminierung

Solingen/ Gürsün İnce (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9), Saime Genç (4) – in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai jährt sich zum 30. Mal der Tag, an dem diese fünf viel zu jungen Frauen und Mädchen in unserer gemeinsamen Heimatstadt Solingen grausam aus dem Leben gerissen wurden und 17 weitere Menschen teils schwerste Verletzungen erlitten. Die Folgen dieser Tat tragen die Überlebenden und ihre Angehörigen noch heute.

Im vergangenen Oktober verlor dann mit Mevlüde Genç nicht nur die Familie Genç, sondern unsere gesamte Zivilgesellschaft eine starke, bewundernswerte Stimme, die trotz der schrecklichen Verluste jener Nacht mit ihrer Familie niemals Deutschland, ja noch nicht einmal Solingen den Rücken gekehrt und sich trotz der persönlichen Tragödie zeitlebens für Versöhnung und für gegenseitiges Verständnis eingesetzt hat. In einem WDR-Interview hat sie vor einigen Jahren betont: „Ich habe mein Wertvollstes verloren, einen Teil von mir. Und ich habe trotzdem nicht mit Hass reagiert, sondern mit Liebe und Respekt. Wir sind Menschen und müssen einander respektieren und wertschätzen. Wir müssen einander helfen und uns gegenseitig verstehen.“ Der Familie gilt unser Mitgefühl für ihren Verlust und unsere Bewunderung für diese Haltung.

Am Freitagvormittag haben wir im Landtag im Beisein von Mitgliedern der Familie Genç einen interfraktionellen Antrag zum Gedenken an die Opfer des Anschlags und für ein gemeinsames Einstehen gegen Rassismus und Diskriminierung verabschiedet. Am Nachmittag verlieh Ministerpräsident Wüst die Mevlüde-Genç-Medaille an das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in NRW.

Die Brandanschläge und Ausschreitungen von Hoyerswerda, Rostock, Mölln und Solingen, aber auch die die Verbrechen des NSU und die Anschläge von Kassel, Halle und Hanau belegen, dass rassistische und fremdenfeindliche Gewalttaten und Anfeindungen leider zu oft bittere Realität in Deutschland sind. Umso wichtiger ist deshalb ein bewusster, ehrlicher und aufklärender Umgang mit Rassismus, Diskriminierung und Extremismus in unserer Gesellschaft und eine klare Haltung und engagierter Einsatz gegen jede ihrer Formen – und vor allem anderen, ihre Opfer nicht allein zu lassen oder gar zu vergessen. Erinnern und Gedenken an das Unrecht ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer Haltung des Verständnis und des Respektes.

Mevlüde Genç und ihre Familie haben uns einen sehr persönlichen, bewundernswerten Weg zu dieser Haltung des Verständnisses und des Respektes gezeigt. In diesem Sinn ist ihr Verlust, aber auch ihre Haltung für uns alle Auftrag und Verpflichtung.

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