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SolingenDelegation aus den Niederlanden besuchte das Solinger Jobcenter

Delegation aus den Niederlanden besuchte das Solinger Jobcenter

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Austausch zum Management der Flüchtlings-Situation ukrainischer Staatsbürger

Solingen/ Eine niederländische Delegation mit Vertretern verschiedener Ministerien hat das Solinger Jobcenter besucht. Im Wesentlichen ging es bei dem Zusammentreffen um den Austausch von Erfahrungen bei der Integration geflüchteter Menschen aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt.

Begleitet wurde die Delegation von Vertretern des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Arbeit und Soziales. Solingens Sozial- und Rechtsdezernent Jan Welzel ließ es sich bei dieser Gelegenheit nicht nehmen, seinen Überblick über die aktuelle Lage in Solingen auf Niederländisch zu formulieren.

Im Blickpunkt standen während des Besuchs die Erfahrungen rund um Spracherwerb, Gesundheitsfürsorge, Versorgung mit Plätzen in Kindertagesstätten, Integration in den Schulbetrieb sowie nicht zuletzt natürlich die Vermittlung in Arbeitsverhältnisse. Dabei sparte Dezernent Welzel den Blick auf die Finanzierungsfragen nicht aus. Denn anders als in den Niederlanden trägt eine Kommune wie Solingen den Großteil der finanziellen Last – im Hinblick auf die Aufnahme und die Unterbringung von Flüchtlingen. In den Niederlanden hingegen wird diese Aufgabe zentral durch die Regierung finanziert.

Die Probleme im täglichen Management ähneln sich wiederum. Das betrifft zum Beispiel die Schwierigkeiten bei der Anerkennung im Ausland erworbener akademischer Bildungsabschlüsse. Weil sich die das Ausbildungssystem in der Ukraine deutlich von dem in den Niederlanden und in der Bundesrepublik Deutschland unterscheidet, sind die Abschlüsse selten übertragbar. Allerdings wussten die niederländischen Gäste hier von guten Tandemlösungen zu berichten – etwa im Gesundheitssektor. So kooperieren niederländische Psychologen zum Bespiel mit ukrainischen Fachkollegen in der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge.

Als beachtlich bewerteten die Niederländer hingegen die Solinger Bemühungen bei der Vermittlung der deutschen Sprache. Aktuell besuchen in der Klingenstadt 394 Flüchtlinge aus der Ukraine Deutsch-Kurse. In den Niederlanden ist Englisch als Unternehmenssprache im Arbeitsalltag sehr viel verbreiteter als in Solingen. Dies erleichtert die Integration dort.

Sehr lobend äußerte sich der Leiter des Solinger Jobcenters, Mike Häusgen, über die Qualität der Quartierssozialarbeit in Solingen. Verbände und viele ehrenamtliche Helfer seien hier enorm aktiv. Dies ermögliche es vielen Flüchtlingen, sich trotz fehlender Kita-Plätze so zu organisieren, dass sie an Sprachkursen mit teilweise bis zu 20 Wochenstunden teilnehmen könnten. „Die Sprache ist der Schlüssel“, weiß Mike Häusgen.

Laut einer aktuellen Umfrage wollen 37 Prozent der Flüchtlinge für immer oder zumindest für mehrere Jahre in Deutschland bleiben. 34 Prozent geben an, auf jeden Fall bis zum Kriegsende bleiben zu wollen, 27 % sind noch unentschieden. Nur zwei Prozent haben vor, Deutschland binnen eines Jahres wieder zu verlassen.

Die Stadt Solingen hat seit Beginn der Ukraine-Krise über 1.750 Flüchtlinge aufgenommen. Knapp 1.400 Menschen davon halten sich nach wie vor in Solingen auf, 1.240 von ihnen erhalten Bürgergeld durch das kommunale Jobcenter.

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