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GesundheitZum Weltlinkshändertag - Operationen mit "links" in der St. Lukas Klinik

Zum Weltlinkshändertag – Operationen mit „links“ in der St. Lukas Klinik

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Solingen/ Am 13. August ist Weltlinkshändertag. Jeder zehnte Mensch bevorzugt die linke Hand. Aber wie ist das im OP, wenn Instrumente gereicht werden? Ist dann alles anders? Dr. Michael Wieland, Oberarzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik und Linkshänder, erzählt:

Das mach ich doch mit links! Für Dr. Michael Wieland ist das Alltag. Und eigentlich auch nicht wirklich wichtig. Der Oberarzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik ist Linkshänder, macht aber vieles im Alltag mal mit links mal mit rechts. Damit gehört er zu den etwa neun Prozent, die gern beide Hände nutzen. Das gilt auch im OP. „Brüche des Handgelenks operiere ich meist mit links“, sagt Dr. Michael Wieland. Aber wenn die Nadel im Nadelhalter für Rechtshänder eingespannt ist und ihm so angereicht wird, dann greift er mit der rechten Hand und setzt die Naht.

Das Foto (Kplus Gruppe) zeigt Dr. Michael Wieland

Dr. Michael Wieland, Jahrgang 1962, hatte Glück. Seine Eltern erkannten die Linkshändigkeit früh und setzten durch, dass er seine starke Hand auch nutzen durfte. Ungewöhnlich. Denn seit Jahrtausenden sind die Menschen überzeugt: Das Rechte ist gut, das Linke falsch. Viele wurden bis in die 1980er Jahre „auf die gute Hand“ umgelernt, mussten mit rechts schreiben, Bälle werfen und den Löffel in die rechte Hand nehmen. Heute weiß man: Umschulungen sind ein massiver Eingriff in die Verarbeitungswege des Gehirns und gelten in Deutschland heute sogar als Körperverletzung.

Die Hände – beide – sind die wichtigsten Arbeitswerkzeuge von Dr. Michael Wieland. „Bei minimal-invasiven Operationen ist die Händigkeit für mich nicht führend, hier übernimmt jede Hand unterschiedliche Aufgaben.“ Ähnlich wie beim Klavier- oder Orgelspiel müssen die Hände unabhängig arbeiten. In der St. Lukas Klinik werden sehr viele Eingriffe laparoskopisch durchgeführt, viele Jahre wurden hier Operateure aus ganz Deutschland in der besonders schonenden Operationstechnik ausgebildet. Dr. Wieland, der auch die Weiterbildungsermächtigung für den Fachbereich Allgemeine Chirurgie hält und schon viele junge Assistenzärzte ausgebildet hat, kennt die Schwierigkeiten: „Am Anfang haben die jungen Kolleginnen und Kollegen oft Schwierigkeiten, die zweite Hand mit zu beschäftigen – ganz unabhängig davon, welche im Alltag die führende ist. Aber auch das ist eine Sache der Übung.“

Linkshänder leben in einer Welt, die auf „die anderen“ ausgerichtet ist, auch wenn es mehr und mehr Angebote für Linkshänder gibt – von Scheren über Stifte bis hin zum Spätzleschaber. Der Solinger Dr. Michael Wieland hat noch die erste Bastelschere, die sein Vater extra für den Linkshänder gebaut hat. Sein Credo ist jedoch: „Linkshändige müssen sich zurechtfinden und können meist mehr mit rechts als Rechtshänder mit links.“ Beidhändigkeit ist eben auch eine besondere Qualität.

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