Bergisches Land/ Der Saisonauftakt in der LIQUI MOLY HBL war bitter für den Bergischen HC. Mit 30:31 verloren die Löwen bei Aufsteiger ThSV Eisenach und offenbarten dabei vor allem Schwächen in der Abwehr – die sonst zu den ganz großen Stärken der Mannschaft gehört. „Schon auf der Rückfahrt haben sich viele das Spiel noch einmal angeschaut und miteinander Gespräche geführt. Das ist immer ein gutes Zeichen“, sagt Trainer Jamal Naji, der am Freitagabend (19.00 Uhr) in der Wuppertaler Unihalle auf eine Steigerung hofft. Zu Gast ist mit HBW Balingen-Weilstetten der zweite Aufsteiger.
„Auch in der Videoanalyse ging es selbstkritisch zu“, sieht Naji das Positive im Anschluss an die Niederlage, die allen schwer im Magen lag. „Wir haben sehr hochprozentig Zweikämpfe verloren, sind auch nicht so gut in die Helfer-Situationen gekommen. Und dann waren auch die Torhüter-Paraden nicht da“, blickt der Coach zurück. Ein Grund dafür war natürlich auch die Personalsituation. Tom Kare Nikolaisen stand mit Rückenproblemen nicht zur Verfügung, Frederik Ladefoged hatte sich schnell zwei Hinausstellungen eingefangen – womit zwei Innenblockspieler fehlten. „Trotz aller Improvisation hatten wir die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Wir haben aber auch leichte Fehler im Tempospiel gemacht – drei Schrittfehler zum Beispiel. Das ist schon unüblich für uns.“
Der Verlust der beiden Punkte zum Einstand sei immer noch bitter. „Wir holen uns die Punkte irgendwo zurück, wo man es nicht von uns erwartet“, kündigt Naji an, meint dabei aber nicht das nächste Spiel. Denn nominell sind die Bergischen am Freitagabend gegen HBW Balingen-
Weilstetten Favorit. Wobei Personalsorgen bleiben. Die Einsätze von Nikolaisen und Tomas Babak sind weiterhin nicht sicher, Elias Scholtes fällt mit Fußbruch gewiss aus. Naji: „Wir haben ein Heimspiel, das wir gewinnen wollen. Aber ich glaube, realistisch betrachtet wird es schwierig.“
Die Balinger haben am ersten Spieltag zwar mit 25:36 gegen den THW Kiel verloren, doch das klare Ergebnis täuscht ein wenig über den Spielverlauf hinweg. „Bis zur 40. Minute hat HBW wahnsinnig gut mitgespielt“, weiß der BHC-Coach. Die Mannschaft kommt im Vergleich zum Zweitliga-Meisterjahr punktuell verstärkt daher, ist aber insgesamt eine eingespielte Truppe, die sich auch vom Erstliga-Abstieg im Sommer 2022 nicht aus der Ruhe bringen ließ. Der Verein hielt Trainer Jens Bürkle trotz dieses Misserfolgs und wurde für diese Entscheidung mit dem direkten Wiederaufstieg belohnt. Der 42-Jährige trainiert die Balinger inzwischen seit Oktober 2017, geht also bereits in seine siebte Saison mit den „Galliern von der Alb“.
„Es liegt an uns, Jona Schoch nicht zur Entfaltung kommen zu lassen“, nennt Jamal Naji ein
Beispiel für eine HBW-Gefahr. Der Rückraumspieler besticht durch seine Schussstärke. „Auch Nikola Grahovac am Kreis ist schwer zu bespielen.“ Dennoch: Mit Unterstützung der heimischen Fans soll es am Freitagabend gelingen. Noch nicht mitwirken wird Fabian Gutbrod. Der Sportkoordinator des BHC hat seine Karriere zwar beendet, hat aber in dieser Woche ein paar Mal mittrainiert, um vielleicht noch einmal aushelfen zu können, sollte die Notwendigkeit bestehen.
Einige Tickets für den Heimauftakt sind noch verfügbar. Die Abendkasse öffnet am Spieltag um 17.30 Uhr, aber auch vorab sind im BHC-Ticketshop unter https://www.bhctickets.de noch bequem Karten bestellbar.