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SolingenKplus Gruppe: Auch Kliniken in Haan und Hilden müssen schließen

Kplus Gruppe: Auch Kliniken in Haan und Hilden müssen schließen

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Keine Geriatrie in Hilden: Gesundheitsministerium NRW stellt sich gegen positives Votum der Krankenkassen

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen verhindert, dass die Kplus Gruppe ihre Geriatrie an den Standort in Hilden verlagert. Damit widerspricht das Ministerium dem positiven Votum der Kostenträger. Diese hatten im September die Pläne der Kplus Gruppe positiv quittiert und die gesamten Leistungsgruppen bestätigt. „Die Kostenträger haben uns ihre Unterstützung für alle Bereiche zugesagt und auch das Land hatte uns vor wenigen Wochen noch signalisiert, dass es unsere Pläne unterstützt und das Planungsverfahren Anfang Oktober beendet sein wird. Letzteres hat das Ministerium auch den Medien gegenüber bestätigt“, erklärt Kai Siekkötter, Geschäftsführer der Kplus Gruppe. Nunmehr sei eine endgültige Entscheidung für November angekündigt. Dabei, so Siekkötter, stehe man unter Zeitdruck. „Das Land weiß um unser Insolvenzverfahren und dass wir verbindliche Aussagen brauchen.“

Stattdessen hat das Ministerium für Gesundheit und Soziales Düsseldorf am Freitag Vertreter aller Krankenhäuser, die Bürgermeister der beteiligten Städte und den Landrat des Kreises sowie die Kostenträger nach Düsseldorf geladen, um über die stationäre Gesundheitsversorgung im Kreis Mettmann zu sprechen. Mit dem Ergebnis: Die Geriatrie soll nicht von der St. Lukas Klinik in Solingen nach Hilden verlegt werden. Und es hieß, diese Entscheidung sehr wahrscheinlich unumstößlich.

Was bedeutet die Entscheidung des Ministeriums?

Das hat zur Folge, dass die Kplus Gruppe ihre drei Standorte in Solingen, Haan und Hilden schließen muss. „Nach dem Verlust der Neurologie ist das der zweite schwere Schlag. Das können wir wirtschaftlich nicht kompensieren“, beschreibt Stefan Denkhaus, Generalbevollmächtigter der Kplus Gruppe die aktuelle Situation. „Das bedeutet ganz konkret: Wir müssen weit 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen, darunter 150 Auszubildende in der Pflege. Die Genesis als eine der größten Inklusionsgesellschaften für Menschen mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen mit rund 170 Beschäftigten versuchen wir durch weitere externe Neukunden zu stabilisieren.“

Von der Schließung sind auch 20.000 stationäre und 32.000 ambulante Patienten direkt betroffen. „Wie die verbleibenden Krankenhäuser das auffangen wollen, ist mir schleierhaft“, gibt Siekkötter offen zu. „Klar, rechnen sich das alle erst einmal schön und freuen, sich, wenn sie ihre Betten nach Corona wieder füllen können. Man muss aber auch ehrlich sein: 20.000 Patienten von heute auf morgen mehr zu behandeln, dafür sind die Einrichtungen allein räumlich nicht ausgelegt.“ Die Lage der verbleibenden Häuser bedeutet lange Anfahrtswege für den Rettungsdienst und für die Patienten. Allein 20.000 Rettungswagenfahren hatten pro Jahr eine der drei Kliniken in Ohligs, Haan und Hilden zum Ziel. All das sei dem Ministerium während der Gespräche aufgezeigt worden. Stefan Denkhaus: „Ich verstehe nicht, dass von Seiten der Politik zumindest billigend in Kauf genommen wird, dass über 50.000 Patientinnen und Patienten jetzt von den umliegenden Krankenhäusern versorgt werden sollen, worauf sie baulich und personell nicht vorbereitet sind. Ich hoffe wirklich, dass das funktionieren wird.“

Für den bevölkerungsreichsten Kreis in Nordrhein-Westfalen heißt das: Es wird nur noch vier Krankenhäuser geben, die die Menschen versorgen. „Es sind politische Entscheidungen in den letzten Tagen und Wochen getroffen worden. In einigen Fällen hat man nicht mit uns, sondern über uns und unsere Köpfe hinweggesprochen, deshalb kann ich die Entscheidung gegen uns nur als politische Entscheidung werten, denn das Votum der Krankenkassen war eindeutig für uns, unsere Leistungen und unsere Mitarbeiter“, so Siekkötter.

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