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Winnetou und Hadschi Halef Omar: Neues Buch aus dem Karl-May-Verlag erinnert an Solinger Theateraufführungen von 1977 und 1980

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Winnetou und Hadschi Halef Omar in Solingen? Das gab es im Oktober 1977 bzw. März 1980, als dort die Hamburger „Tournee Mondon“ mit den Stücken „Winnetou“ und „Der Schut“ Station machte. Sie brachte aus Bad Segeberg erprobte Akteure in die Klingenstadt – und einen aus Hollywood. Das neue Buch „Karl May auf der Bühne III“ aus dem Karl-May-Verlag Bamberg erinnert nun an zahlreiche Theateraufführungen mit Karl Mays Helden wie Winnetou, Old Shatterhand und Sam Hawkens, auch an die Aufführungen in Solingen

Bamberg/ Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg und Elspe sind im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt, doch Winnetou & Co. standen auch schon in Solingen auf der Bühne. Die Hamburger „Tournee Mondon“ mit den von den Karl-May-Spielen Bad Segeberg erprobten Schauspielern Klaus-Hagen Latwesen (Winnetou) und Rudolf H. Herget (Old Shatterhand) tingelte 1977 mit einer „Winnetou“-Inszenierung nach Karl May durch Stadthallen und Theater im deutschsprachigen Raum. Am 28. Oktober 1977, zwei Tage vor dem Finale der Tournee, gastierte das Ensemble im Solinger Stadttheater. Mit dabei war auch Hollywood-Star Eric Braeden, der in zahlreichen TV- und Filmproduktionen mitgewirkt hatte, 1977 etwa in „Der tolle Käfer in der Rallye Monte Carlo“ aus der berühmten „Herbie“-Reihe, und später auch in James Camerons Filmerfolg „Titanic“ spielte. Der 1977er Tournee-Unternehmer, Regisseur und Winnetou-Darsteller Klaus-Hagen Latwesen erinnert sich: „Braeden hat in seinem Heimaturlaub die Rolle des Santer gespielt. Er war damals schon in den USA sehr bekannt und ist bis heute einer der wenigen deutschen Hollywood-Stars. Die Tournee bot ihm die Gelegenheit, sein Heimatland zu bereisen.“ Braeden, der nun die Figur verkörperte, die Mario Adorf im Film gespielt hatte, war in Schleswig-Holstein aufgewachsen.

Als die „Tournee Mondon“ drei Jahre später, 1980, mit „Der Schut“ ein weiteres Karl-May-Stück – diesmal mit Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar – auf Gastspielreise schickte, landete man am 18. März 1980 erneut im Theater Solingen. Der vorige „Winnetou“ Klaus-Hagen Latwesen war nun als Bösewicht „Kara Nirwan“ (der zwielichtige „Schut“) zu sehen, sein Kompagnon Rudolf H. Herget als Kara Ben Nemsi. Günter Lüdke gab den Hadschi Halef Omar.

An die May-Bühnengeschichte von Solingen erinnert nun ein soeben erschienenes Buch aus dem Karl-May-Verlag Bamberg: „Karl May auf der Bühne III“. Es handelt sich um den dritten von vier Bänden der Buchreihe, mit der der Verlag seit 2021 die Geschichte der zahlreichen Theateraufführungen mit Karl Mays Traumwelten aufrollt.

Über die Buchreihe und den dritten Band:

Seit den 1950er-Jahren haben Karl-May-Festspiele von Bad Segeberg bis Elspe Tradition – Hunderttausende pilgern heute Jahr für Jahr zu mehr als zehn Freilichtbühnen im gesamten deutschsprachigen Raum. Stars wie Pierre Brice, Alexander Klaws, Gojko Mitić, Wayne Carpendale oder Claus Wilcke hauchten Karl Mays Figuren in zahlreichen Bühnenfassungen Leben ein. Winnetou zum Anfassen – das begeistert das Publikum bereits seit den 1910er-Jahren, als Mays Apatschenhäuptling erstmals auf einer Bühne Leben eingehaucht wurde.

Der dritte Band von „Karl May auf der Bühne“ (400 Seiten, Großformat 21,0 x 29,7 cm, mit 533, teils bislang unbekannten Fotos) widmet sich Karl-May-Inszenierungen zu DDR-Zeiten in Rathen, Jonsdorf und an den Greifensteinen sowie auf weiteren Bühnen im Osten Deutschlands – wie im Harzer Bergtheater Thale mit Stargast Gojko Mitic als Winnetou oder in Bischofswerda, wo seit 1993 mit großem Erfolg Kinder und Jugendliche Karl Mays Abenteuergeschichten unter freiem Himmel aufführen.

Das Open-Air-Erlebnis stand auch im Mittelpunkt der österreichischen Karl-May-Festspiele, die ab Anfang der 1980er-Jahre an mehreren Orten gegründet wurden, unter anderem nach Elsper oder Segeberger Vorbild. Doch Mays zeitlose Helden sollten auch unabhängig vom Wetter ihr Publikum erreichen – in großen Hallen als Spektakel, beispielsweise in der Wiener Stadthalle, der Dortmunder Westfalenhalle und der Berliner Deutschlandhalle, aber auch in Theaterhäusern. Manch ein Produzent träumte davon, mit dem Apatschenhäuptling auf Tournee zu gehen – Träume, die die Macher immer wieder vor Herausforderungen stellten. So ging die groß angelegte Winnetou-Tournee mit Pierre Brice 1982 pleite. Mit Widrigkeiten kämpfte auch die Gastspielproduktion eines Kieler Konzertunternehmens, das einen Großteil des Ensembles der Bad Segeberger Karl-May-Spiele 1984 zu Freilichtbühnen im deutschsprachigen Raum schickte, darunter auch auf die Waldbühne Berlin. Die geplanten Auftritte in München allerdings mussten abgesagt werden, da ein Unwetter die Zuschauertribüne zerstört hatte.

Bernhard Schmid, Karl-May-Verleger: „Karl May ist ein Phänomen und auf zahlreichen Bühnen nach wie vor ein Dauerbrenner. Mitzuerleben, wie Akteure unter freiem Himmel die Helden aus den Geschichten des erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellers lebendig werden lassen, ist faszinierend und beeindruckend zugleich. Blicken wir in der May-Bühnenhistorie zurück, ist die Vielfalt der Inszenierungen und Spielorte enorm: Winnetou gab’s in der Wiener Stadthalle, auf der Waldbühne Berlin, der Felsenbühne Rathen und auch in der Stadthalle Castrop-Rauxel. Mit unserer Buchreihe, die bereits im gesamten deutschsprachigen Raum für Aufsehen sorgte, widmen wir uns einem wichtigen Kapitel deutscher, aber auch internationaler Theatergeschichte.“

Die Veröffentlichung des vierten und letzten Bandes der Buchreihe zu Winnetous Bühnenpräsenz ist für 2024 geplant.

Weitere Informationen finden Sie unter www.karl-may-auf-der-buehne.de und www.karl-may.de.

Nicolas Finke und Reinhard Marheinecke: „Karl May auf der Bühne“, Band 3, Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul, August 2023, 400 Seiten, Großformat 21,0 x 29,7 cm, ISBN 978-3-7802-0145-4, 59 Euro, Hardcover / laminierter Pappband mit Gold-Veredelung

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