Iris Preuß-Buchholz: „Mancher merkt offenbar nicht, dass er die City kaputtredet“
Solingen/ Die SPD-Ratsfraktion warnt mit allem Nachdruck vor einem „unverantwortlichen Spiel“ mit der Zukunft der gesamten Solinger Innenstadt: „Vorsicht vor einer zerstörerischen Debatte!“, erinnert Iris Preuß-Buchholz, Vorsitzende der SPD-Fraktion, an die Verantwortung aller Fraktionen für die Entwicklung der City. „Mancher merkt offenbar nicht, dass er die City mit seinen Äußerungen geradezu kaputtredet“, kommentiert sie vor allem die mehrfachen Attacken der CDU gegen Wohnungsbau-Planungen.
„Wer bei Sozialwohnungen gleich von Getto-Bildung daherredet und penibel immer wieder alle Problemfelder der Innenstadt aufzählt, macht die gesamte City zum Abbruchgebiet.“ Die Fraktionsvorsitzende: „Wir schweigen die uns alle beschäftigenden Themen ja nicht tot, sondern arbeiten konkret daran.“
Künftig keine Polizeibeamten, Krankenpflegerinnen und Handwerker mehr in der City?
In der teilweise bereits aufgeheizten Debatte offenbarten sich beim Thema Sozialwohnungen aber auch erschreckende Wissenslücken: „Bezahlbaren Wohnraum, den es oft nur noch mit öffentlicher Förderung gibt, suchen sehr viele ganz normal verdienende Familien“, sagt Iris Preuß-Buchholz. „Sollen etwa Polizeibeamte, Krankenpflegerinnen oder Handwerker mit ihren Familien künftig nicht mehr in der Innenstadt wohnen?“ Für die Stadtgesellschaft sei diese Debatte mehr als schädlich: „Jeder, der mit einem durchschnittlichen Einkommen und mehreren Kindern einen Wohnberechtigungsschein hat, sieht sich plötzlich zum Problem-Sozialfall abgestempelt.“
„Aber auch das Signal an mögliche Investoren ist verheerend“, mahnt die SPD-Fraktionsvorsitzende zur Vernunft. „Hier gibt es Unternehmen, die in unsere City investieren wollen – und das muss wirtschaftlich darstellbar sein.“ Iris Preuß-Buchholz: „Erneut stehen wir vor dem Phänomen, dass die CDU-Spitze die Folgen ihrer Attacken für die Stadt nicht bedacht hat – oder sind die leeren Ruinen von Kaufhof und P&C im Herzen der City für sie die gewünschte Alternative?“
„Für unsere Stadtgesellschaft sehr bedenklich“ sei zudem der Rat von Interessenvertretern, gegen Beschlüsse des demokratisch gewählten Stadtrats sofort „Rechtsstreitigkeiten“ zu beginnen, wenn sie einem persönlich nicht passten. Iris Preuß-Buchholz: „Auch das trägt bei zum Blockadegefühl, das viele Menschen derzeit empfinden.“