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Dies & DasSolingen startet Pilotprojekt zur Regulierung der Taubenpopulation

Solingen startet Pilotprojekt zur Regulierung der Taubenpopulation

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„Ovistop“ zur Geburtenkontrolle

Solingen/ In dieser Woche startet in Solingen ein Pilotprojekt zur Regulierung der Taubenpopulation, koordiniert vom Bergischen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt (BVLA). Die Lebensbedingungen der Tiere sind an einigen Orten im Stadtgebiet schlecht: Sie vermehren sich unkontrolliert und werden immer mehr. In der Folge breiten sich Krankheiten aus. Ziel ist deshalb, die Zahl der Tauben vor allem an Hotspots tierschutzkonform zu reduzieren und kleinere, gesunde Schwärme zu erhalten.

Um das zu erreichen, kommt jetzt das Tierarzneimittel „Ovistop“ an ersten Hotspots zum Einsatz, weitere könnten folgen. Das Medikament wird mit Maiskörnern verabreicht, sodass die Tauben es wie Futter aufnehmen. Die Menge wird dabei an die Anzahl der Tiere angepasst. Zunächst aber werden sie konditioniert und „angefüttert“: Schon nach wenigen Tagen wissen sie, wo und wann sie das Futter erhalten. Geleitet wird das Pilotprojekt von einer spezialisierten Tierärztin (TKK Stadttaube e.v. – steht für tierschutzkonforme Kontrolle), die den Taubenschwarm, der behandelt werden soll, zunächst zählt und begutachtet. Nach diesem Monitoring übernehmen eingewiesene ehrenamtliche Taubenschützer die Fütterung. Sie tragen gelbe Warnwesten und können sich durch ein erläuterndes Schreiben, das sie mit sich führen, bei Bedarf auch legitimieren. Die erste Pilotphase soll über neun Monate laufen. Nach sechs Monaten und nach einem Jahr wird die Entwicklung des Schwarms erneut tierärztlich geprüft.

Das Medikament „Ovistop“ verhindert, dass sich im Ei überhaupt ein Küken entwickelt, die Taube ist unfruchtbar. Voraussetzung ist jedoch, dass sie fünf Tage am Stück vom behandelten Mais gefressen hat. Tut sie das nicht oder nicht mehr, gibt es auch keine Wirkung. Für die Umwelt ist das Präparat nicht schädlich, auch nicht für andere Tiere: Hunde oder Katzen müssten mehrere Kilogramm des Wirkstoffs zu sich nehmen. Greif- oder Zugvögel, die Tauben schlagen, sind ebenfalls nicht in Gefahr und können durch die niedrige Konzentration auch nicht unfruchtbar werden. Kleine Singvögel können den behandelten Mais gar nicht erst aufnehmen.

Das Präparat ist bereits seit 25 Jahren in Italien zugelassen, Wirkung, Langzeitfolgen sowie die Folgen einer Überdosierung wurden im Vorfeld umfassend untersucht. Das Tierarzneirecht ist auf EU-Ebene geregelt, deshalb gilt die Zulassung auch für Deutschland. Mit Erfolg eingesetzt wird „Ovistop“ bereits in anderen europäischen Ländern, unter anderem in Italien, Spanien und Belgien. Auch in Deutschland setzen zahlreiche Städte inzwischen auf das Medikament. Das Pilotprojekt, das jetzt in Solingen startet, koordiniert das BVLA zeitgleich auch in Remscheid und Wuppertal. Die Kontrolle der Taubenpopulation durch „Ovistop“ ist in Solingen Teil eines Gesamtkonzeptes, das die Lebensbedingungen für Tauben in der Stadt verbessern soll. Die Planungen, ein Taubenhaus zu errichten, laufen parallel weiter.

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