Solingen/ Ein geerbtes Besteck kann eine Herausforderung sein: Das Design gefällt nicht, es ist beschädigt oder unvollständig. Man kann es nicht wirklich gebrauchen, will es aber auch nicht verkaufen, zum Wegwerfen ist es zu schade … Was kann man daraus machen? Für den POTT:DESIGN-AWARD 2024 wurden geerbte oder ausrangierte Besteckteile in neue Objekte verwandelt. Ob als Schmuck, als Objekt für die Innenausstattung oder als Tischgerät sollten die überkommenen Besteckteile in die nächste Generation getragen werden. Die Ausstellung im Deutschen Klingenmuseum zeigt noch bis zum 30. Juni 2024 die Einreichungen im Bereich „Schmuck“ und „Interior Design“.
Neben den prämierten Einreichungen sind ebenfalls Arbeiten von Studenten der Hochschule Düsseldorf – Fachbereich Design/New Craft Object Design – zu sehen, die aus ausrangierten Besteckteilen Tischgeräte gefertigt haben.
Und schließlich sind auch die Fotos ausgestellt, die in einer großen Mitmachaktion zu Beginn des Solinger Jubiläumsjahres gesammelt wurden. Die Menschen in der Klingenstadt waren aufgerufen, Fotos von ihrem zweckentfremdeten Besteck in Aktion einzusenden. Denn: Auch wenn vielleicht kein Upcycling stattfindet, kann ausgedientem Besteck im Sinne des Non Intentional Design ein zweites Leben geschenkt werden: Das Besteckteil wird vorübergehend oder dauerhaft in einem neuen Kontext verwendet, meist spontan und als schnelle Problemlösung.
Info
Der POTT:DESIGN-AWARD wurde für 2024 zum vierten Mal ausgeschrieben. Er wird im dreijährigen Rhythmus zu unterschiedlichen Aspekten der Tafelkultur wiederholt werden. Hannspeter Pott, bis 2005 Inhaber und dann Geschäftsführer des Besteckherstellers C. Hugo Pott, stiftet in Gedenken an die Gestaltungs- und Innovationsleistungen seines Großvaters Carl Hugo und seines Vaters Carl einen Preis für Besteck und Objekte der Tafelkultur. Der Preis ist an das Deutsche Klingenmuseum in Solingen und das dortige Pott-Archiv gebunden.
Weitere Infos lesen Sie hier: https://www.klingenmuseum.de