Richter ordnet Untersuchungshaft an
Wuppertal/ Gegen den Wuppertaler, der seine Tochter im Internet kostenlos zum Sex angeboten haben soll, ist Haftbefehl erlassen worden. Das Mädchen wird betreut.
Gegen einen Vater, der in Wuppertal seine minderjährige Tochter fremden Männern kostenlos zum Sex angeboten haben soll, wurde durch den Ermittlungsrichter des Landgerichts Wuppertal Untersuchungshaft angeordnet. Das Landgericht bestätigte zugleich den Eingang der Anklageschrift gegen den Beschuldigten.
Bei dem Mann handele es sich um einen 50-jährigen, alleinerziehenden Vater, der aktuell in Scheidung lebe, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Tochter werde vom Opferschutz der Polizei betreut. Das Jugendamt der Stadt Wuppertal sei eingeschaltet.
Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft Wuppertal soll der Beschuldigte seine Tochter auf einer frei zugänglichen Internet-Handelsplattform als seine volljährige Freundin ausgegeben und für kostenlosen Sex angeboten. Der 50-Jährige soll zuvor seine zur Tatzeit 15-jährige Tochter unter Druck gesetzt haben. Sein Motiv soll darin liegen, zuzusehen, wie Fremde seine Tochter missbrauchten.
,,Wir wissen zumindest von acht Männern, die auf das Angebot eingegangen sind“ so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert im Mediengespräch. Er könne nicht ausschließen, dass es noch mehr Männer waren. Einer der acht Männer, ein 41-Jähriger, habe im Nachhinein Strafanzeige erstattet. Ihm sei das Ganze seltsam vorgekommen. Die Taten sollen sich zwischen Oktober 2018 und April 2019 ereignet haben.
Gegen die acht beteiligten Männer werde nicht ermittelt: Ihnen sei vorgegaukelt worden, bei der Tochter handele es sich um die volljährige Lebensgefährtin des 50-Jährigen, die freiwillig mitmache und einverstanden sei.
Die Ermittler hatten E-Mails und Chatverläufe des Vaters ausgewertet und konnten so die an der Tat beteiligten Personen ermitteln. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben und wirft dem 50-Jährigen Vater sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener und Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger vor. Der Termin zur Eröffnung des Hauptverfahrens vor dem Landgericht Wuppertal steht derzeit noch nicht fest.
Die inzwischen 16-jährige Tochter lehne jede Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden ab und mache von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch, so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Auch der tatverdächtige 50-jährige Familienvater soll zu der Tat schweigen.
Foto: Staatsanwaltschaft Wuppertal
