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Dies & DasKlausurtagung des Aufsichtsrates der Stadtwerke Solingen

Klausurtagung des Aufsichtsrates der Stadtwerke Solingen

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Veranstaltung fand aufgrund der Corona-Regelungen in der großen Blechhalle der Verkehrsbetriebe statt

Solingen/ In der letzten Woche – vor Beginn der großen Sommerferien – tagte der Aufsichtsrat der Stadtwerke Solingen GmbH in der sogenannten Blechhalle des Verkehrsbetriebes.

Grund für die Örtlichkeit waren zum einen die Themen des Tages (Aktuelles aus dem Bereich Verkehr) und zum anderen die Corona-Pandemie (in der geräumigen Blechhalle konnten die Abstände und die regelmäßige Durchlüftung gewahrt werden).

Neben den Mitgliedern des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung waren auch Herr Kai Dahlmann für die Beteiligungsgesellschaft der Stadt Solingen und Herr Dietmar Gaida als Vertreter der Stadt in der Verbandsversammlung des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Teilnehmer der halbtätigen Klausur.

Finanzmittel auch für Nahverkehrsunternehmen aufgelegt

Unter Leitung des Vorsitzenden Manfred Krause informierten sich die Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtwerke Solingen GmbH kurz vor den Sommerferien in einer halbtägigen Klausur zu aktuellen Themen des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Solingen. Seit März hat der Verkehrsbetrieb die Auswirkungen der Corona-Krise zu bewältigen.

Der Betrieb wurde durchgehend sichergestellt und zugleich musste der Schutz der Personale gewährleistet werden. Auf der anderen Seite hatten die Behörden dazu aufgerufen, Bus & Bahn wenn möglich zu meiden. Somit brachen die Fahrgastzahlen in den letzten Monaten ein, nur noch gut ein Viertel nutzten den öffentlichen Nahverkehr. Langsam ändert sich die Lage. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf dem Weg zur Arbeit sowie Kunden, die Fahrten zum Arzt und zum Einkauf oder Freizeitfahrten tätigen, kehren in die Busse zurück. Nach Schätzung der Verkehrsverbünde in NRW werden bis zum Jahresende erst wieder 85% der Fahrgäste den ÖPNV nutzen.  Dies bedeutet für die Verkehrsbetriebe  deutliche Einnahmeverluste.

Auf mindestens fünf Milliarden €uro schätzt die Branche die Schäden der Pandemie, bezifferte Volker Wente vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (vdv) in der Klausurtagung die finanziellen Folgen der Krise. Wie schnell sich die Lage der Unternehmen erhole, hänge auch von weiteren Infektionswellen ab. Derzeit gäbe es keinen Hinweis auf ein höheres Ansteckungsrisiko im ÖPNV.

Monetäre Hilfe kommt vom Bund. Dieser legte in einem Konjunkturpaket fest, die Regionalisierungsmittel einmalig um 2,5 Milliarden €uro zu erhöhen. Und auch der NRW-Landtag hat inzwischen ein Konjunkturpaket in Höhe von 800 Millionen €uro zur Unterstützung des ÖPNV verabschiedet. Weitere Hilfen seien im Herbst nach Prüfung der dann vorliegenden Finanzierungslage vorgesehen. Denn wie groß die Minder-einnahmen sein werden, kann bislang kein Unternehmen abschätzen. Das bis dato verabschiedete Finanzprogramm hilft den Verbünden und Kommunen die Verluste auszugleichen. Trotzdem wird sich auch der Verkehrsbetrieb in Höhe von mindestens 10 % an den Verlusten beteiligen müssen.

Sommerferienaktion für treue Abokunden

Mit den Förderprogrammen können die massiven Verluste des durch die Corona-Krise drastisch gesunkenen Fahrausweisverkauf zwar aufgefangen werden, Spielraum für Anreize Kunden zurückzugewinnen erlauben die Mittel allerdings nicht. Hier greift die kurzfristig vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) während der NRW-Sommerferien aufgelegte Treuaktion für Abokunden. So kündigte Claudia Weber vom VRR, zweite Referentin des Tages ebenfalls zum Thema Auswirkungen der Corona-Pandemie, an, um Abonnenten kämpfen und Kündigungen verhindern zu wollen. Auch der VRR teilt die Einschätzung, dass die Fahrgäste zurückkehren. Doch während die Abonnenten auf eine zeitnah wiederkehrende Normalität vertrauen, kommen die ÖPNV-Nutzer des Bartarif, sogenannte Gelegenheitsfahrer, nur langsam zurück, und nutzen für die Hälfte ihrer Wege vorzugsweise das Rad oder gehen zu Fuß.

Der zweite Block befasste sich mit den rechtlichen Themen zum Stand der Direktvergabe durch die Stadt Solingen, der unter anderem die Fortschreibung des Nahverkehrsplans, also eine Aktualisierung, zu Grunde liegt. Der Pandemie geschuldet, wurde hierbei auf externe Referenten verzichtet und die Vorträge wurden intern in einem ebenfalls kleinerem Teilnehmerkreis als üblich diskutiert.

Der letzte Themenblock am späten Vormittag gab einen aktuellen Stand zur Digitalisierung und Kundengewinnung, die der Verkehrsbetrieb bereits vor Beginn der Krise in Angriff genommen hatte. Aus dem Projekt batteriebetriebener Oberleitungsbus (BOB) wurde der aktuelle Sach-stand und über die Einbindung einer Photovoltaikanlange, die ein Mosaikstein im „Smart-Trolleybus-System“ ist, berichtet. Mit einer PV-Anlage auf dem Werkstattdach des Betriebshofes ist ein erster Schritt getan. Denn ebenso Bestandteil des Forschungsprojektes BOB ist, der auf Dächern entlang der Linien erzeugten Strom direkt in das Oberleitungsnetz einzuspeisen. Weiterhin wurden Möglichkeiten zusätzlicher externer Batteriespeicher aufgezeigt. 

Digitalisierung im Bereich Verkehr schreitet voran

Bereits Anfang des Jahres hatte der Aufsichtsrat die Digitalisierungs-strategie des Verkehrsbetriebes bestätigt, seither erfolgt die Umsetzung einzelner Schritte. So wurde die Kooperation mit der Stadt Solingen im Projekt „Smart City“ gefestigt. Weitere Bausteine zur Kundengewinnung sind die Erarbeitung neuer Mobilitätsangebote und damit die Erstellung einer integrierten Mobilitätsplattform mit verschiedenen Partnern.

Am Mittag zog AR-Vorstand Manfred Krause ein positives Fazit der dies-jährigen kürzeren, aber nicht weniger themenreichen Klausurtagung. So begrüßt er die seitens des Landes NRW für die Bewältigung der Corona-Krise bereitgestellten Mittel: „Für mich ist wichtig, dass die Kunden weiterhin auf den ÖPNV setzten und in ihn vertrauen können!“. Auch das Projekt BOB sowie die Maßnahmen des Verkehrsbetriebes in die Digitalisierung sind ein klares Zeichen für einen attraktiven ÖPNV. Denn, so schließt er: „Die Mobilitätswende bleibt trotz aber auch gerade wegen Corona wichtig und notwendig.“

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