Bergisches Land/ Nach der aufgrund eines medizinischen Notfalls abgebrochenen Partie gegen die HSG Wetzlar konzentrieren sich die Bundesliga-Handballer des Bergischen HC seit Montag auf die nächste sportliche Aufgabe. Bereits am Donnerstag geht es bei der MT Melsungen (19.05 Uhr, Rothenbach Halle in Kassel) im Liga-Alltag weiter. Derweil steht fest, dass das Spiel gegen Wetzlar wiederholt wird.
Auf einen exakten Nachholtermin müssen sich die Vereine noch verständigen, doch BHC-Geschäftsführer Jörg Föste verrät bereits, dass die Begegnung, die am Samstag beim Stand von 19:21 in der Wuppertaler Unihalle abgebrochen wurde, noch in diesem Jahr in der Solinger Klingenhalle ausgetragen wird.
So schockierend das Duell endete, konnte der BHC aus sportlicher Sicht auch Positives mitnehmen. „Es war insgesamt ein gutes Spiel von uns“, sagt Trainer Sebastian Hinze. „Wir benötigen eine höhere Effektivität im Abschluss und im Tempospiel noch etwas mehr Speed, aber wir haben viele Dinge auch sehr gut gemacht.“ Mit der Vorstellung im Positionsangriff war der Coach genauso zufrieden wie mit der Deckungsarbeit. „Auch Tom Bergner hat seine Qualitäten gezeigt“, lobt Hinze den Kreisläufer, der zu mehr Einsatzzeiten kam, weil Max Darj mit einer Leistenverletzung ausfiel.
„Leider ist Max auch am Donnerstag bei der MT Melsungen noch nicht dabei“, sagt Hinze, der deshalb erneut Bergner mitnimmt. Bei Alexander Weck ist der Coach optimistischer. Der Rückraum-Rechtshänder, der gegen die Rhein-Neckar Löwen umgeknickt war, soll an diesem Dienstag wieder ins Training einsteigen. Davon abgesehen wird der gleiche Kader bereitstehen wie gegen Wetzlar.
Hinze ist überzeugt, dass am Donnerstag in Kassel für die Löwen etwas drin ist: „Wir können jede Mannschaft in Schwierigkeiten bringen, wenn wir uns von Woche zu Woche ein bisschen steigern.“ Die MT ist nicht besonders erfolgreich in die Saison gestartet, hat bislang lediglich 6:8 Punkte auf dem Konto, obwohl sie aufgrund des starken Kaders, der mit sechs deutschen Nationalspielern gespickt ist, stets zum erweiterten Favoritenkreis gezählt wird. „Melsungen wird aber immer besser. Am Anfang hatten sie noch Probleme mit Verletzungen, jetzt sind sie dabei, sich zu stabilisieren.“
Einen Trainerwechsel haben die Nordhessen in dieser Saison bereits hinter sich. Für Gudmundur Gudmundsson kam Roberto Parrondo. Zuletzt gewann die Mannschaft unter ihrem neuen spanischen Coach 25:23 in Hannover und sicherte sich beim 26:26 in Göppingen einen Punkt. „Melsungen setzt noch etwas mehr auf Tempo als in der vorigen Saison“, sagt Hinze. „Gerade die zweite Welle und schnelle Mitte nutzen sie viel häufiger.“ In der Deckung agiert der Gegner nicht mehr ganz so offensiv, im gebundenen Angriff nutzt die MT ihre individuellen Qualitäten. „Letztlich macht das jede Mannschaft“, betont der Trainer. „Melsungen bereitet die Eins-gegen-Eins Situationen auch gut vor.“ Parrondo wird bis auf den verletzten Finn Lemke wohl aus dem Vollen schöpfen können.
Bislang ist es den Bergischen noch nicht gelungen, die Rothenbach Halle zu erobern. Die Resultate werden allerdings immer enger. In der vorigen Saison gewannen die Gastgeber nur hauchdünn mit 32:31.