Solingen/ Mit einem Antrag für den Sportausschuss unterstützt die FDP-Fraktion Solingen die Forderung von Schulen, Lehrerverbänden und der DLRG nach einer Ausweitung des Schwimmunterrichts auf das Familienbad Vogelsang. „Immer mehr Kinder haben aufgrund der Einschränkungen während der Corona-Pandemie nicht schwimmen gelernt. Damit wächst das Risiko des Ertrinkens,“ warnt Dr. Robert Weindl, Sprecher der FDP-Fraktion im Sportausschuss der Stadt Solingen. „Wir sprechen von mindestens einem, wenn nicht sogar schon zwei verlorenen Jahrgängen in der Schwimmausbildung.“
In einer Stellungnahme der Verwaltung heißt es zum Antrag der FDP-Fraktion, dass vor über zehn Jahren festgelegt wurde, dass das Schwimmbad in Solingen Wald für die Öffentlichkeit und für Kurse, wie zum Beispiel Rehasport und Aquagymnastik zur Verfügung steht. Die Nutzung für Schulen sei nicht vorgesehen. Weindl sieht das anders: „Was vor 10 Jahren richtig und sinnvoll schien, muss heute unter den aktuellen Umständen anders bewertet werden. Lehrer und Rettungsschwimmer warnen vor einer zu hohen Nichtschwimmquote und fordern zurecht mehr Schwimmunterricht sowie mehr Wasserfläche für den Schwimmunterricht. Diese Situation hat sich durch die Pandemie deutlich zugespitzt. Da können wir uns doch nicht einfach auf einen zehn Jahre alten Beschluss zurückziehen. Daher ist jetzt zumindest für einen befristeten Zeitraum ein Umdenken nötig!
Es ist wichtig, dass wir die Nichtschwimmquote in Solingen schnell und deutlich senken. Denn Schwimmen ist nicht nur ein sportliches oder ein gesundheitliches Thema, sondern auch eine Frage der Sicherheit: Schwimmen können ist lebenswichtig,“ so Weindl.
Die Freigabe der Schwimmfläche im Familienbad Vogelsang an Schulen bedeutet auch keine Einschränkung der bisherigen Kurse oder des öffentlichen Schwimmens. An Vormittagen gibt es in der Woche viele freien Zeiten, in denen auf 1 oder 2 Bahnen Schwimmunterricht möglich wäre. „Es geht uns nicht darum, das Bad für das Schulschwimmen zu sperren, sagt Weindl. „Beides kann parallel angeboten werden.“
Die FDP hofft morgen auf einen klaren politischen Beschluss im Sportausschuss. „Einen Prüfauftrag an die Verwaltung und damit eine Vertagung des Themas brauchen wir nicht. Zum einen hat die Verwaltung sich bereits ablehnend zu unserem Vorschlag geäußert und damit ihr Ergebnis der Prüfung bereits vorweggenommen. Zum anderen ist die Sorge um die Schwimmfähigkeit zu wichtig, um weitere Zeit zu verlieren,“ so Weindl.